dieses und jenes

Kann man eigentlich absichtlich verschlafen?

By on Mai 18, 2017

Nachdem gestern keine vernünftigen Koordinaten bei der Lösung für das Finale von Phase I rauskamen und ich um 2:00 echt nicht mehr die Augen offen halten konnte, habe ich beschlossen bzw. es war eigentlich eh so geplant, einen Tag Pause in Bruneck einzulegen.

Deswegen habe ich heute mal keinen Wecker gestellt, um 7:00 mir gedacht ein bisschen Düsen geht noch und um 8:45 komplett verschlafen munter geworden. Da Frühstück nur bis um 10:00 war und Ryoko die Yogamatte besetzt hat, hab ich Yoga abgebrochen und mich mit Laptop zum Kaffee gesetzt. Mit Koffein und im ausgeschlafenen Zustand fand ich dann auch die Fehler in meiner Berechnung, was zwar mögliche aber trotzdem seltsame Koordinaten ergab, denn es war noch ein Stückchen weg bis es wieder Infos gab.

Koomi wurde also mit den neuen Infos gefüttert und gemeinsam überlegten wir, wie es weiter gehen soll. Wie nicht anders erwartet, zwar gehofft, aber befürchtet, werde ich auch in nächster Zeit keine Berghütten besuchen. Denn auch auf meiner weiteren Route hat alles bis Mitte Juni zu. Bruneck ist zwar nett und schön, aber noch drei Wochen hier würden mich zur Aperolsüchtigen und 10kg schwerer machen. Also nehmen wir wieder die “über Gipfel hatsch und im Tal Schlaf” Variante.
Zusätzlich bei der Planung der nächsten Tage zu berücksichtigen ist, dass ich erst am Mittwoch oder schon am Sonntag am Brenner sein sollte. Ich lege dann wieder einen Entspannungstag, diesmal mit Jakob, ein und kann nur an einem dieser Tage geholt werden. Sonntag geht sich eigentlich unmöglich aus, außer ich greif wieder auf unorthodoxe Methoden zurück. Mittwoch bedeutet, ich muss noch einen oder sogar zwei Tage wo verweilen … hab ich schon gesagt, dass Bruneck echt nett ist und man hier die Zeit genießen kann? 😜

Genießen – leichter gesagt, als getan 😞

Irgendwie hatte ich heute Vormittag eine ziemliche Krise. Das Wetter wäre perfekt zum Weitergehen gewesen, ich spät dran mit allem, immer noch nur eine ungefähre Ahnung wo und wie es weiter gehen soll. Der Entschluss da zu bleiben klang ja sehr nett, aber ich konnte mich damit nicht anfreunden. Ins Ungewisse weiter zu gehen, machte aber auch keinen Sinn. Ich musste sicher sein, dass meine Berechnungen und Pläne passten.

Als sich dann ein bis vier  Pläne mit vier verschiedenen Routen herauskristallisierten und ich eigentlich nur mehr auf die Bestätigung vom Owner warten musste, schnappte ich mir die Wuffis und beschloss auf Sightseeing/Geocaching/Kulinarik Tour durch Bruneck zu gehen und zu genießen.

… letzteres ging nicht, ständig im Hinterkopf das schlechte Gewissen und das Gefühl, ich sollte weiter gehen. Warum?

Wir spazierten von Cache zu Cache und sahen so zwei sehr einprägsame und zu meiner Stimmung passende Orte – eine Brücke mit Liebesschlössern und einen Waldfriedhof. Letzterer war ein Soldatenfriedhof für Gefallene im zweiten Weltkrieg. Gefallene aller Religionen, nicht nur Christen, liegen hier nebeneinander!

Da war in Gedanken versinken wie vorprogrammiert.

Ich weiß jetzt warum ich so getrieben bin, mich bei dieser Reise so stresse und wenn ich mal keine sau anstrengende Mega Tour zurück lege oder gar einen Tag blau mache, oft mal von Gewissensbissen geplagt werde. Warum ich es mir nicht gönne, mal Yoga oder 7 Min auszulassen, warum ich eher nicht gut essen gehen möchte und von den Broten vom Frühstück lebe, warum ich nur im äußersten Notfall teure Hotels nehme und warum ich für alles das O.K. von Tom einhole.

Denn dann wäre das ein Urlaub, eine Auszeit, etwas Schönes! Und wer hat schon vier Monate Auszeit verdient?! Ich ganz bestimmt nicht!

Tagesstatistik
zurückgelegte km: 5,21
überwundene Höhenmeter: 90 bergauf / 90 bergab
höchster Punkt: 905m – Waldfriedhof
tiefster Punkt: 831m – Liebesschlossbrücke
Stunden unterwegs: 5,5

absolvierte Stages: 0
gefundene Geocaches: 3 (bis 4)
davon T5: 0

Kosten:
davon Übernachtung:
Essen für Tiere:
Links

Fotos von heute
zur Unterkunftsbewertung
Hotel Andreas Hofer
Route auf Komoot

Route

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4 Comments
  1. Antworten

    Irene

    Mai 19, 2017

    Hallo Ania, kann ich dich kurz virtuell würgen und rütteln. JEDER hat eine Auszeit verdient. Und du hast das große Glück, dass du sie dir nehmen kannst. Genieße die Zeit. Lg Irene

  2. Antworten

    Apollo

    Mai 19, 2017

    HEY!!! 😤
    Jeder hat Auszeit und Urlaub verdient!
    Warum du nicht??

    Abgesehen davon machst du derzeit nur bedingt Urlaub, wenn man das mal so sagen darf.
    Auf der einen Seite das Wandern und Cachen und auf der anderen Seite das Alleinsein.
    Eigentlich sind das sehr viele Aufgaben….

    Du musst nur noch mit den Pausen klar kommen.
    😉😗

  3. Antworten

    Cose

    Mai 19, 2017

    Ania es sollte sehrwohl Urlaub bzw eine Auszeit sein… wann hast du verlernt dich zu entspannen bzw dir etwas zu gönnen? Sei doch mal nett zu dir! Gib deiner Seele und deinem Körper mal frei… die brauchen das… und wer hätte es sich mehr verdient als du, die immer für alle da ist und es jedem Recht machen will? Jetzt musst du mal auf dich schauen… ich lese deinen Blog ja sehr gern. Aber das ist ja eigentlich schon wieder Arbeit. Du musst jeden Tag was schreiben, Fotos machen etc. Das tust du wieder nur für uns… aber ich weiß dass du das anders siehst, weil es dir eben auch viel Spaß macht… aber es ist keine Pflicht! Und wenn du irgendwo ein paar Tage bleiben willst dann tu es! Wann wenn nicht jetzt!? Ist zwar sehr abgedroschen, aber in deinem Fall zu 100% zutreffend: Der Weg ist das Ziel… Ach ja, und ein Entspannungstag mit einem 5Wochen alten Baby? Wir werden uns bemühen…. 😉

  4. Antworten

    weltraumaeffchen

    Mai 19, 2017

    Hi Mädels,

    danke Euch! Ich bemühe mich eh und das wird wohl eine der Dinge sein, über die ich nachdenken, die ich lernen, die ich ändern muss. Und es wird schon!

    Heut ist ein guter Tag, ich bin voll motiviert und setze meine Reise mal fort …. zumindest bis zum ersten Schneefeld 🙂

    Und ja ich freu mich schon sehr auf Jakob, auch im schreienden Zustand 🙂 Und auf die Eltern.

    Und wenn ich wieder zuhause bin machen wir ein ThermenMädelsWE gern auch in der Sonnentherme mit den Babies!

    Liebe Grüße, Ania.

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Höhe statt Ferne

zur StoryView more

2017 war für mich das Jahr der weiten Wanderung – in 100 Tagen ging ich von Graz nach Monaco.

Als ich damals im Piemont am Monte Rosa vorbeigewandert bin, wusste ich … irgendwann werde ich diesen Gebirgszug nicht nur aus der Ferne betrachten. Aus “irgendwann” wurde “sehr bald” …

… und so habe ich 2018 meine Prioritäten anders gelegt und mich unter dem Motto “Höhe statt Ferne” kürzer, dafür höher nach oben orientiert und auf einer zweitägigen Tour meine ersten 4.000er Gipfel bestiegen und auf der höchsten Berghütte Europas übernachtet.

In meinem Tagebuch kannst Du über dieses besondere Erlebnis nachlesen.

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