Ein Sommerspaziergang Phase 3

Tausend Serpentinen – mille serpentina

By on Juni 24, 2017

Ich habe wiedermal ein bisschen umgeplant. Thomas ist noch bis Sonntag auf meiner Strecke und da die letzten Tage echt gemütlich waren, wollten wir heute eine lange Tour machen. War mir natürlich nur recht, lieber eine lange zu zweit und dann kurze allein. Da ich in Rima so oder so kein gscheites Quartier bekommen habe, da alles wegen Wochenendtourismus ausgebucht war, nahmen wir uns das Rifugio Ferioli als Ziel vor. Auch das war ausgebucht, aber dank K2s Kommentar bin ich auf die Idee gekommen, sie zu fragen, ob sie uns denn nicht den Winterraum geben wollen und da wir zu zweit sind, war es für das Rifugio dann ok. Koomi plante für uns eine Strecke von 14km und 1850Hm in 8,5h. Da wäre natürlich früh starten gut, aber leider war Frühstück vor 7:30 nicht machbar, vielleicht weil wir gestern nicht im Albergo zu Abend gegessen haben. Das hat ihnen nicht so gut gefallen. Fertig gepackt stand ich also um 7:15 da, machte schnell eine Jause für den Weg, aß definitiv zu viel Müsli und knapp nach 8:00 ging es los.

Ich kann gar nicht sagen, wie viel Serpentinen uns den Weg rauf führten und dann wieder runter und dann wieder rauf. Es ist zwar etwas frustrierend, wenn man den berg rauf kommt, endlich den Pass überquert unten in einem schönen Dorf ankommt und dann wieder rauf muss. Vielleicht zähle ich sie mal auf komoot nach. Der Wanderweg war aber sehr schön und die Zeit verging wie im Fluge, da Thomas mir italienisch Unterricht gab. Er war mit einer Tessinerin liiert und kann definitiv ausreichend für eine Weitwanderung durch die italienischen Alpen. Mitm Alter wird das Lernen aber immer schwieriger, ich weiß nicht wie viele Serpentinen ich gebraucht habe, um mir endlich zu merken was “ich möchte” heißt. Aber die Futterversorgung für die Pupsen ist in Zukunft gesichert: “Voglio comprare un chilo di carne cruda e verdure e la frutta per il mio cane, per favore”.

Am Weg haben wir Engländer getroffen, die eine Woche am GTA aber in die andere Richtung unterwegs waren und gerade von Rima kamen. Sie schwärmten von dem Örtchen und der Terrasse, also machten wir eine Kaffee (Ania) und Bier (Thomas) Pause dort und nützten das WiFi und die Steckdose aus. Die nächsten drei Tage stehen Rifugios am Plan, keine Ahnung wie ich da mit der Außenwelt kommunizieren werde können. Trotzdem freue ich mich auf die Übernachtungen in den Bergen!

Nach Rima kamen dann die zweiten 900HM Aufstieg, die Aussicht oben am zweiten Pass Colle Di Mud war nicht so toll, aber das heutige Rifugio S. Ferioli hat das wieder gut gemacht und ich bin sehr froh, dass wir diese Routenänderung vorgenommen haben. Wir mussten zwar das Schlaflager wechseln, denn zuerst waren wir in dem Allgemeinen, aber dann war es doch ausgebucht und wir schlafen nun im Belegschaftslager. Meine 7Min habe ich dann draussen in der Wiese gemacht. Eine schwierige Angelegenheit aufgrund der Neigung und Unebenheiten, aber mit Ausblick auf Alagna und die Berge. Danach genoß ich meine 2 Minuten heiße Dusche, die hier jedem zustehen. Währenddessen hat sich Marco, der Junior-Chef vor die Waschraumtür gesetzt, weil der Schlüssel fehlte. Für die Pupsen hat er Dosenfleisch organisiert, sie mussten also doch nicht hungern und für uns gab es eine Begrüßungs-Happy Hour mit Prosecco und Chips / Gurken / Oliven-Snack. Der krönende Abschluss war das Abendessen mit vielen lustigen Italienern und Schnaps. 🙂

Tagesstatistik
zurückgelegte km: 14,5km
überwundene Höhenmeter:  1950 bergauf / 980 bergab
höchster Punkt: 2360m – Colle Di Mud
tiefster Punkt: 1280m – Carcofor
Stunden unterwegs: 9h

absolvierte Stages: 2
gefundene Geocaches: 1
davon T5: 0

Kosten: 46,-
Übernachtung mit Halbpension: 35,-
Getränke zum Essen: 6,-
Kaffeepause in Rima: 5,-
Links

Fotos von heute
zur Unterkunftsbewertung
Rifugio Ferioli
geplante Route auf Komoot

geplante Route

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Höhe statt Ferne

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2017 war für mich das Jahr der weiten Wanderung – in 100 Tagen ging ich von Graz nach Monaco.

Als ich damals im Piemont am Monte Rosa vorbeigewandert bin, wusste ich … irgendwann werde ich diesen Gebirgszug nicht nur aus der Ferne betrachten. Aus “irgendwann” wurde “sehr bald” …

… und so habe ich 2018 meine Prioritäten anders gelegt und mich unter dem Motto “Höhe statt Ferne” kürzer, dafür höher nach oben orientiert und auf einer zweitägigen Tour meine ersten 4.000er Gipfel bestiegen und auf der höchsten Berghütte Europas übernachtet.

In meinem Tagebuch kannst Du über dieses besondere Erlebnis nachlesen.

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