Ein Sommerspaziergang Phase 3

Von Agriturismo zu Agriturismo

By on Juni 30, 2017

In der Früh beim Yoga machen roch ich schon den verdächtigen Duft von Einheizen. Das konnte nur bedeuten, dass meine Schuhe immer noch nass waren und sie erneut Feuer machten, um sie weiterhin zu trocknen. Es müssten also härtere Mittel her, nämlich der Föhn. Nach einer halben Stunde, waren sie dann endlich anziehbereit.

Der GTA Reiseführer schlägt vor, vom Agriturismo Belvedere nach Quincinetto zu gehen, angeblich 3h und erst am nächsten Tag zum Agriturismo Le Capanne, angeblich 4h. So machten es auch die Belgier. Ich wollte ja so oder so ein bisschen Gas geben, solange ich hundefrei bin, also legte ich die zwei Routen zusammen. Der Weg war nicht sehr spannend, was nach den Aufregungen der letzten Tage richtig gut tat. Es ging einfach von einer Unterkunft auf größtenteils mit Steinen gepflasterten Wegen ins Tal und auf der anderen Seite genauso wieder rauf. Koomi tat zwar alles, um auf 7h zu kommen. Sie führte mich zu einem Wasserfall über den es dann nicht weiter ging, ließ mich in Höhlen herum irren, wo es keinen Durchgang gab und einen Umweg über einen Cache nahm ich auch auf mich. Trotzdem, und mit einer kurzen Kaffeepause mit Nutellaschaumrollen war ich nach 5,5h um 13:30 am Ziel.

So früh schon da und es begleiteten mich keine Wuffis, um die ich mich kümmern konnte, mit denen ich knuddeln konnte. 🙁
Dafür ganz viele, also 6 um genau zu sein, GTA Weitwanderer, die alle heute in Quincinetto gestartet sind und die ich somit eingeholt hatte. Jetzt wird es langsam eng mit den Unterkünften. In Fondo, das ist das nächste Etappenziel, gibt es laut Reiseführer eine Unterkunft mit 2 Zimmern zu je 3 Betten. Gilt da dann das Recht des Stärkeren? Ich verbrachte den ganzen Nachmittag damit, jemanden von dort zu erreichen, um ein Zimmer zu reservieren. Irgendwann gelang es mir dann. Ob das aber auch fix ist, denn er hat sich nicht mal meinen Namen aufgeschrieben, werden wir sehen.

Die Kaffeepause unterwegs hat mich leider um den trockenen Weg gebracht, denn genau die halbe Stunde verbrachte ich im Schüttregen, gefolgt von Hagel und da das letzte Stück auch noch durch Wiesen ging, bedeutete es wiedermal nasse Schuhe. Also besorgte ich mir gleich einen Föhn und machte mich ans Trocknen und das Gewand der letzten zwei Tage drückte ich auch gleich mal durch. So geht das aber nicht weiter. Ich brauche neue Schuhe. Es wäre mir zwar eine Ehre mit diesen alten Trettern in Monaco anzukommen, aber das wird wohl nicht passieren. Tom bestellte mir das Nachfolgemodell und nimmt es in mittlerweile nur mehr neun Tagen mit. Ist zwar riskant, aber alles ist besser als nasse Füße und Stunden mitm Föhn.

Was mit der übriggebliebene Zeit …. Ich suchte nach WiFi und wurde auf der Terrasse fündig. Jetzt konnte ich endlich mal ein bisschen aufarbeiten. Langsam gesellten sich die anderen Gäste zu mir, die Sonne kam wieder raus und es war total gemütlich. Wir warteten alle schon hungrig auf das Abendessen, das es erst um 19:30 gab. Ich komm hier echt nicht mit dem italienischen Zeitplan zurecht.

Beim Abendessen sassen wir alle zusammen und tauschten uns über die GTA aus. Alle hier bestritten letztes Jahr das Stück ab Fondo, wo ich heuer nach Innsbruck eingestiegen bin. So wie es ausschaut, hat sich nichts verändert, denn die Erzählungen und Erfahrungen sind identisch.

Wie wird es morgen weitergehen? Irgendwie kann ich mir eine Gruppe von sieben Weitwanderern hier auf den Wegen nicht so ganz vorstellen. Jedenfalls sind wir jetzt ein Woche parallel unterwegs, d.h. statt zwei Hunden als Begleiter habe ich nun fünf Deutsche und einen Steirer 🙂

Tagesstatistik
zurückgelegte km: 14km
überwundene Höhenmeter:  1110 bergauf / 1150 bergab
höchster Punkt: 1430m – Agriturismo Belvedere
tiefster Punkt: 280m – Quincinetto
Stunden unterwegs: 5,5h

absolvierte Stages: 1
gefundene Geocaches: 1
davon T5: 0

Kosten: 43,-
Übernachtung inkl. Halbpension: 40,-
Kaffee und Schaumrollen: 3,-
Links

Fotos von heute
zur Unterkunftsbewertung
Agriturismo Le Capanne
Route auf Komoot

Route

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4 Comments
  1. Antworten

    Apollo

    Juni 30, 2017

    Na bumm!
    Das ist dann mal ein Kontrastprogramm, hm?!
    Gleich sechs Weggefährten..

    Ist aber auch typisch. Jetzt könnte es mal gemütlich werden.
    Zack, kommt die nächste Wendung daher!
    🙂🙃

    Bin auf jeden Fall sehr gespannt und wünsche dir kurzweilige Unterhaltung mit dem Sprachmix!
    😘

  2. Antworten

    Cose

    Juli 1, 2017

    Bin auf deinen morgigen Bericht gespannt, was besser ist, 2 Pupsen als Begleiter oder 5 Deutsche und ein Österreicher 😉 zumindest brauchst du die Gacksis der neuen Begleiter nicht wegräumen… ;-)))

    • Antworten

      weltraumaeffchen

      Juli 1, 2017

      *lol* … das stimmt! Du findest wohl immer einen positiven Aspekt!

    • Antworten

      K2

      Juli 1, 2017

      Die Frage ist, ob sie überhaupt als Gruppe zusammen gehen.
      Wäre recht ungewöhnlich.

      Schöne Grüße vom Franken in der Steiermark,
      K2.

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Höhe statt Ferne

zur StoryView more

2017 war für mich das Jahr der weiten Wanderung – in 100 Tagen ging ich von Graz nach Monaco.

Als ich damals im Piemont am Monte Rosa vorbeigewandert bin, wusste ich … irgendwann werde ich diesen Gebirgszug nicht nur aus der Ferne betrachten. Aus “irgendwann” wurde “sehr bald” …

… und so habe ich 2018 meine Prioritäten anders gelegt und mich unter dem Motto “Höhe statt Ferne” kürzer, dafür höher nach oben orientiert und auf einer zweitägigen Tour meine ersten 4.000er Gipfel bestiegen und auf der höchsten Berghütte Europas übernachtet.

In meinem Tagebuch kannst Du über dieses besondere Erlebnis nachlesen.

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