Home, sweet home
Hier herrscht Chaos. Genau jenes vor dem ich geflüchtet bin. Es hat sich nichts verändert. Ist ja auch logisch, wie sollte es. Die Frage ist, habe ich mich genug verändert, um damit klar zu kommen, um darüber hinweg zu sehen, um damit leben zu können. Ich weiß es nicht.
Mein Wald
Yoga am Pool kann fast so viel, wie Yoga mit Blick auf die Berge. Und das habe ich jetzt mal jeden Tag solange das Wetter hält. Bei der momentanen Hitzewelle stehen die Chancen schon ganz gut!
Danach ging es gleich mal in den Wald zu unserem täglichen Morgenspaziergang, wie bevor es in die Berge ging. Wir sind meist knapp 10km unterwegs und machen 300Hm, das Ganze in 2 bis 2,5h. Heute war Würmchen nicht sehr motiviert, hoffentlich hitzebedingt, also trödelten wir alle drei ziemlich oder besser gesagt genossen das neue Alte. Der Wald hat sich nicht verändert, aber ich habe ihn wohl zum ersten Mal richtig wahr genommen. Ich bin auch mit der Kamera los, um ein paar Fotos von hier zu machen. Es ist zwar anderes, aber es ist auch sehr schön hier. Die Bäume wirken naturgemäß beengender, als die weite Aussicht vom Gipfel oder vom Pass. Aber es ist Natur und da fühle ich mich wohl. Alles ist saftig grün. Die Luft, die Gerüche, die Geräusche sind anders, aber gut.
Kurz gesagt, habe ich im Wald einen Zufluchtsort, wo ich flüchten kann, wenn mir die Decke am Kopf fällt.
Was sich verändert und mich schockiert hat, ist Wien. Eine grüne grausige Dunstwolke stand zum allererstem Mal seit dem ich hier wohne über der Stadt?! Der Ausblick vom Schloß Wilhelminenberg war erschreckend. Ich glaube, ich warte noch ein paar Tage bis ich meine Besorgungen in der Großstadt erledige. Unerreichbar sein ist gar nicht so schlecht. Mein iPhone spinnt nämlich, seit dem es bei meiner letzten Wanderung im finschteren Tal nass geworden ist. Somit bin ich seit Sonntag nur begrenzt erreichbar, am besten über Toms Handy. Und da Tom übers Wochenende weg ist, bin ich quasi nicht erreichbar. Jap, ich bin Strohwitwe. Das ist vielleicht auch besser so, da kann ich mich in Ruhe akklimatisieren und mir einen Plan für mein Leben danach machen.
Müdigkeit
Wenn mich jemand fragen würde, wie ich mich heute fühle, dann wäre die Antwort müde. Ich weiß nur nicht woher. Meine Beine sind ganz schwer, meine Augen fallen zu, mein Körper ist träge, ich bin müde. Ich hoffe, es ist nur der Druck der nun nachlässt, das Bewusstsein, dass ich zuhause bin, dass nun alles wieder ok ist, dass ich mir um nichts mehr Gedanken machen muss. Ich benötige keine Unterkunft, ich brauche mir keinen Weg überlegen, ich muss mir keine Sorgen um die Futterversorgung für die Pupsen machen, ich habe keine Angst vor schlechtem Wetter. Das alles wird ab nun viel einfacher. Ich kann mit ruhigem Gewissen genießen und entspannen. Das Ziel, alle Ziele sind erreicht.
Oder kommt die Müdigkeit daher, dass egal wo ich hinschaue, ganz viel Arbeit auf mich wartet? Irgendwie logisch. 113 Tage Abwesenheit bleiben nicht spurlos, die Sachen erledigen sich nicht von selbst. Ganz im Gegenteil, sie werden aufwendiger, schlimmer, mehr.
Das ist wohl wie mit dem Urlaub, man hat vorher und nachher immer ganz viel Stress und das schon bei 2 Wochen. Bei 3,5 Monaten vervielfältigt sich das nur noch.
Aber das Gute ist, ich habe meine Motivation wieder, ich habe einen Plan, ich habe ganz viele neue Ideen und den Mut Altlasten zu beseitigen! Und ich muss nicht täglich irgendwo hin fahren, um einen Cache zu holen. 😉 Das ist wirklich befreiend! Morgen habe ich mir zum ersten Mal seit langem als Ziel für unsere längere Wanderung einfach einen netten Heurigen ausgesucht in 4h Wanderentfernung und mich nicht von Dosen beeinflußen lassen. Klar werde ich weiterhin Geocachen, aber ohne Stress, ohne Druck und mit mehr T4,5! Hab da schon einen im Auge – den Rundumadum in Wien. Wenn ich wetteifern will, dann kann ich das bei richtigen Wettkämpfen machen, wie zum Beispiel dem Graz Marathon. Der wird es nun werden, der Termin ist gut und ich finde es auch passend, dass es Graz ist, denn da hat alles angefangen!
kleine Vorschau
- Morgen kommt noch ein abschließendes Fazit, das ich hoffentlich bei einem guten Gläschen Wein beim Mayer am Nussberg schreiben werde
- Am Samstag gibt es dann detaillierte Infos zum Event am 15.-17.09.
- Danach kommt der Alltag, danach kommt das wahre Leben, danach seid Ihr mich endlich los
… na gut, vielleicht nicht ganz, ab und zu werde ich sicher etwas schreiben 😉
K2
Hallo Ania.
Im wahren Leben werde ich Dich (Deine späten Blogeinträge) dann vermissen.
Schöne Grüße von 2.413 Metern über der Nooordsee,
K2.
Cose
Das wahre Leben ist auch schön…. Bitte mach dir nicht gleich wieder zuviel Stress! Denn erstens: Wenn du alles aus deiner Sicht nur zu 80% machst, ist es für alle anderen noch immer zu 100% perfekt … 😉 Und zweitens: Es muss gar nicht alles immer perfekt sein! Du darfst Fehler machen, du darfst grantig sein, du darfst müde sein und du darfst auch mal keine Zeit für andere haben bzw. absagen…. Willkommen bei den “Normalos”! … 🙂 Die mit den Superkräften gibt’s nur im Kino….
weltraumaeffchen
Ich wollte aber schon immer Superwoman sein, naja eigentlich Catwoman, aber die war glaub ich ne böse, oder?!
Aber ich nehme mir Deine Worte zu Herzen, macht Euch also auf ein unperfektes Posto Tapa Event mit Zwieback und Polenta 😉
Cose
Freu mich schon auf ein total unperfektes Event! Da passen Jakob und ich dann bestens dazu… 😉
Volker
Hallo Ania,
Ich schlaf seit Tagen sehr lange, bin auch müde…
Meine Waage zeigt nach drei Wochen sieben Kilogramm weniger an und jetzt hab ich mir auch noch einen Darmvirus eingefangen.
Ich glaube schon, dass die Umstellung auf den Alltag für eine/n Weitwanderer/Weitwanderin mit sich bringt.
Dass du nach deinem Abenteuer nichts mehr schreibst, kann ich mir schlecht vorstellen. Immerhin gibt es auch genug Wanderwege in Österreich, die bewandert werden möchten.
Gutes Wiedereinklinken
Volker
weltraumaeffchen
Oh Mann, ich glaube ich bin die einzige von Euch allen, die tatsächlich zugenommen hat?!
Danke Dir für die Wünsche!
Wünsch Dir gute Besserung, schönen Urlaub und bis bald!
natascha
yes…that’life 🙂 enjoy!
(Rundumadum ? alles? ich wär dabei – wenn du mal ne light variante machen magst…)
weltraumaeffchen
Hi,
klar alles, aber nicht auf einmal bzw. wenn auf einmal dann am 28.10. 😉
Find ich cool, wenn Du mitgehst. Können ja immer so lange gehen, wie es uns freut und auch gern eine Lightvariante. Sag einfach, wann Du Zeit hättest. Ich werde dann halt am Weg immer wieder irgendwelche Zahlen von irgendwelchen Schildern ablesen … weißt eh, a bisserl Geocachen muss dann doch sein 😉
Freu mich!
LG, Ania.
natascha
zahlen ablesen wäre kein Problem…aber doch ja: ich wills auf einmal machen – is mein plan seit jetzt wahrscheinlich bald 10 jahren … und ich mags so machen -> mim zahnbürstl im Rucksack einfach immer so weit gehen bis ich wo bei wem vor der tür steh und frage ob ich übernachten kann – kenn ja genug die am Stadtrand wohnen…
weil wird auch 3-4 tage dauern wohl…
können ja noch reden – am 28.10… hmm mal schaun -da bin ich ev in Rumänien
aber da ich es seit 10 jahren versuch… können wirs ja auch 2018 oder so anGEHEN 🙂
weltraumaeffchen
alles klar! Klingt gut, dann auf einmal!
Am 28.10. ist der Rundumadum 2017, das muss aber in unter 24h gehen oder sogar laufen, zumindest walken, also eher nicht so Dein Plan.
Bin aber bei Deinem dabei! Unterschlupf müssten wir dann halt für zwei Weibleins und zwei Wuffis suchen, aber da finden sich auch genug.
natascha
den 28ten hab ich auch schon überlegt aber ja…in 24h vielleicht bissi heftig…
vielleicht treff ma uns mal zum weiterüberlegen? (und rest per mail oder so 😉
mein plan is natürlich abänderbar und ausweitbar und…schau ma einfach mal 🙂
weltraumaeffchen
Wir haben auch festgestellt, dass wir am 28.10. eine andere Challenge haben – sind da auf der Spiel in Essen und machen einen Spiele-Marathon 🙂
Treffen sehr gern und planen so wie so 🙂
Spätestens am 16.09. sehen wir uns aber eh hoffentlich hier!