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Ein Sommerspaziergang Gefühlsduselei Phase 1

Abschied …. Alleinsein …. Sorgen …. Ängste …. Freude

By on April 23, 2017

Heute ist der große Tag. Bis jetzt war ja alles noch easy cheasy.

  • Ich war so gut wie ohne Wuffis unterwegs.
  • Rucksack nur in kleiner Ausführung mit kaum Gewicht, drinnen lauter gute Sachen, wie meine Lieblingsriegel, Obst und Schokobons.
  • Das Wetter war perfekt, die Sonne schien für mich.
  • Irgendwann gesellten sich dann meine vierbeinigen Begleiter zu mir.
  • Gegen Ende der Tagestour wartete Tom auf mich und das gemütliche Wohnmobil.

Heute beginnt meine Reise eigentlich so richtig, ab heute bin ich allein und auf mich gestellt.

Aber alles der Reihe nach. Bereits gestern, nach ja nicht so toller Wettervorhersage, haben wir beschlossen, ein bisschen zu schummeln. Am Plan wäre eine 20km Tour mit 1210 Aufstiegsmetern gewesen, das hätte einen ganz frühen Start bedeutet. Nö, wir wollten nochmal gemeinsam gemütlich frühstücken und den tollen Ölspurcamping in Eibiswald genießen. Abgesehen davon musste ich nochmals alles checken, Rucksack endgültig packen … ah ja und natürlich epilieren. 🙂

Tom hatte auch noch das eine oder andere ToDo auf der Liste:

  • meinen Waschlappen fertig nähen
  • Krallen bei den Pupsen schneiden
  • meine Yoga Matte zuschneiden (Gewichtsersparnis = 100g)
  • Hunderucksäcke anpassen und die überschüssigen Bänder abschneiden
  • Und und und ..

Ja … er ist ein Wahnsinn, ja er ist ein Engel und ja es ist immer so. Ich setze mir was in den Schädel und er unterstützt mich zu 100% darin und hilft, wo er kann. Das beruht natürlich auf Gegenseitigkeit. Viele unserer gemeinsamen Projekte sind seiner Kreativität entsprungen und aber durch meinen Ehrgeiz und mein Durchhaltevermögen erst umgesetzt worden. Ich glaube wir ergänzen uns da sehr gut.
Aber gerade in letzter Zeit gab es doch das eine oder andere Projekt, das eher meins war und Tom trotzdem wie immer dabei half. Das beste und sprechendste Beispiel ist wohl mein T5 Geocaching, wo mir Tom das Seil einbaut, wo mich Tom sichert, wo mir Tom hilft Rätsel zu lösen, wo mich Tom überall hin begleitet … und ich klettere dann auf den Baum, ich seile mich dann von der Brücke ab, ich steige dann in den Kanal ab. Ok, er will die Sachen gar nicht machen. Aber er müsste auch den Rest nicht. Er tut es trotzdem.

Und dieses Abenteuer, der T5er von Graz nach Monaco ist wohl die Krönung dessen. Denn er war von Anfang an in die Vorbereitungen involviert, hat überall mitgeholfen, hat mich bis nach Eibiswald begleitet und ich weiß, er wird auch jetzt noch für mich da sein, wenn ich ihn brauche und wenn ich nicht mehr kann, dann wird er mich holen.

Aber jetzt ist mal die Zeit für uns gekommen, etwas allein zu sein. Ich muss jetzt mal mein Projekt allein durchziehen und Tom muss sich seine Projekte ohne mich suchen.

Und heute ist der Anfang, aber zuerst kam der Abschied.

Nachdem nun endlich alles fertig war, hat mich Tom 16km nach Rothwein Richtung Soboth, dem nächsten Ziel, gebracht. Von dort hatten wir nur mehr knapp 8km zu gehen.
Als ich ausgestiegen bin, begann es zu regnen. Beladen mit einem über 18kg schweren Rucksack, denn ich hatte über 3,5kg Hundefutter für die ersten Tage mit, gekleidet in mein Regengewand, mit zwei nicht sehr motivierten Wuffis, die ihr Herrchen nicht zurücklassen wollten, verabschiedete ich mich von Tom.
Der Abschied war … sehr kurz. Vielleicht besser so, aber irgendwie drückte das Stimmung noch mehr.

Angst

Und da waren sie auch schon … die Ängste:

  • die Angst vor dem was kommt.
  • die Angst vor dem Schnee, vor dem Wetter … diese wurde in den letzten Tagen noch mehr geschürt.
  • die Angst zu versagen,
  • aber auch die Angst vor der Veränderung, die auf uns zu kommt … oder sogar vor allem diese

Sorgen

Viel Zeit für die Gedanken zum Thema Ängste war aber gar nicht, denn sie wurden sofort von der Angst und den Sorgen um die Wuffis verdrängt.

  • Ryoko hat Durchfall.
  • Das linke Ohr von Ryoko ist ziemlich verdreckt, so sehr, dass es errötet ist.
  • Vaishavi hat seit zwei Tagen keinen Stuhl mehr abgesetzt.
  • Die Zecken zieht es zu Vaishavi, wie Motten zum Licht.
  • Wie ist das eigentlich mit den Rucksäcken? Ich hoffe, wir überfordern sich nicht damit.
  • Und wie wird das mit den schweren Touren? Nicht immer kann ich eine leichte Variante für Pups wählen. Manchmal wird es ganz hart. Schafft sie das?
  • Was ist, wenn ihnen etwas passiert? Ich könnte mir das nie verzeihen. Tom würde mir das nie verzeihen.

Und dann wurde es mystisch

Mit Tränen in den Augen und ganz dunklen Gedanken betrat ich plötzlich einen ganz mystischen Wald. Alles war vermost und saftig grün, ein kleiner Bach plätscherte vor sich hin, ein Wasserfall war in der Ferne zu hören.
Und auf einmal waren all diese Gedanken weg und wurden durch Neugierde und Vorfreude auf das was kommt ersetzt. Es war so wunderschön! Und das trübe, aber nicht mehr regnerische Wetter passte einfach perfekt zu diesem mystischen Wald.

Ich weiß, dieses Wechselspiel der Gefühle wird mich auf diesem Abenteuer begleiten. Und das ist auch gut so. Und ich weiß, Tom wird mich begleiten, in meinen Gedanken, in meinem Herzen und wenn ich es brauche auch am Telefon und im www. Aber nicht nur Tom, sondern auch meine Familie und meine Freunde, die für mich da sind … und Ihr, die mich hier lest.
Und ich bin bereit für dieses Abenteuer … so lange es auch dauern möchte oder so kurz 🙂

ready, steady, go!

Ich kann nicht sagen, dass wir dann bis zum heutigen Ziel voll motiviert gehoppelt oder freudig gesprungen sind, denn es waren zwar nur 8km, aber alles bergauf und irgendwie waren wir doch nicht so fit. Aber wir sind gut gelaunt in Soboth angekommen und anstatt des geplanten Alpengasthofs Messner habe ich mich für die kleine Gastwirtschaft Fam. Mörth entschieden. Das Häuschen schaute einfach auch mystisch aus und sehr einladend. Wir sind sehr herzlichst von vier Damen (Oma, Mama, Tochter nehme ich an und vielleicht die Tante – ein richtiger „Weiberhaushalt“) willkommen geheißen worden, die Pupsen wurden gekrault und ich bin gleich in ein Gespräch über meine Reise und die Rasse Akita verwickelt worden.

Zum Essen gab’s dann ein warmes Milzschnittensupperl, einen Blaubeerkuchen und ein Gläschen Wein dazu.

Und die Krönung: ich sitze hier in der Gaststube in meinen Jesuspatscherln und … SOCKEN!!!! Ahhhhh. Aber es ist so bequem 🙂 Wer hätte das gedacht!

Und gerade habe ich wieder Tränen in den Augen, aber Freudentränen, denn ich schau mir wunderschöne Fotos von Jakob an :-*

Jakob Benjamin (alias Krümmelmonster)

Ich wünsch Euch allen einen wunderschönen Abend und bin schon auf morgen gespannt.

Tagesstatistik
zurückgelegte km: 7,66
überwundene Höhenmeter: 380
Stunden in Bewegung: 3

absolvierte Stages: 1
gefundene Geocaches: 1
davon T5: 0

Kosten: 46,70
davon Übernachtung: 35
Abendessen: 11,20
Links

Route auf Komoot
Gasthof Fam. Mörth

Route

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6 Comments
  1. Antworten

    Rene´Haas

    April 23, 2017

    Alles gute für DEINEN Weg , DU schaffst das mit den Pupsen zusammen . Wenn es Tom zu langeweilig wird kann er ja mit mir einen T5 er machen . LOL
    Liebe Grüße Rene´

    • Antworten

      weltraumaeffchen

      April 26, 2017

      hihi, ja und wann kommst Du zu mir auf die Strecke ein paar T5er machen? Koschutahaus eignet sich gut, sollte am Sontag dort sein 😉

  2. Antworten

    Frank_Z

    Juli 2, 2017

    Hi Ania,
    soll Grüße vom Ölspurcamping ausrichten. Bin heute um 10 Uhr auf dem Schlossberg gestartet und wollte eigentlich noch F machen. Das Fahrradcampingschild War doch zu verlockend. Schön hier.
    LG
    Frank

    • Antworten

      weltraumaeffchen

      Juli 3, 2017

      Guten Morgen,

      das ist ja lieb! Fanz liebe Grüße zurück. Ist wirklich ein tolles Platzerl geführt von einer sehr netten Familie!

      Was hab ich da nicht mitbekommen? Du machst Graz-Monaco mitm Fahrrad? 😉

      Liebe Grüße, Ania.

      • Antworten

        Volker Rinner-Hänsel

        Juli 3, 2017

        Ja Frank ist von Deutschland angereist und hat eine Nacht bei mir Station gemacht und ist dann gleich losgefahren und hat am ersten Tag gleich einmal die Strecke bis Eibiswald geschafft. Heute ist er sicher schon in Kärnten, ich schätze einmal Bleiburg.
        lg

      • Antworten

        Frank_Z

        Juli 5, 2017

        Ja, da ich eh in Salzburg mit dem Rad war Graz nicht mehr weit. Wollte mal schauen, wie weit man mit einem alten Crossrad bei Phase I kommt. 17 kg Rad + Satteltaschen, d. h. ca. 30 bis 35 kg Systemgewicht. Bisher war alles bis auf wenige hundert Meter anfahrbar, vom Petzen mal abgesehen. Heute morgen Abfahrt vom Koschuta. Dann Ski und Freiberg. Keine 250 m vorm Ferlacher Horn Cache fing es an zu Donnern, habe sofort umgedreht, das Gewitter ging genau zu dem Zeitpunkt, als ich auf dem Gipfel gewesen wäre, richtig los. In den letzten 7 Tagen hat es nur gestern nicht geregnet. Bin nun auf der Klagenfurt Hütte, aber ziemlich KO. Heute 3600 Höhenmeter, gestern 3800, jeweils ca. 1/3 Wandern. Meine limke Pedalplatte war nicht optimal eingestellt, mein linker Fuß hat mehr Aussenrotation, hatte schon vor Salzburg Probleme. Meine fast neuen Vaude MTB – SCHUHE waren überraschend sicher beim wandern, aber zuerst brachen Ecken von den Stollen ab, nun verabschieden sich ganze Stollen, an einer Stelle habe ich sogar ein Loch in der Ferse. Hätte nun gerne Zeit und Wanderschuhe.
        Gute Nacht,
        Frank

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Höhe statt Ferne

zur StoryView more

2017 war für mich das Jahr der weiten Wanderung – in 100 Tagen ging ich von Graz nach Monaco.

Als ich damals im Piemont am Monte Rosa vorbeigewandert bin, wusste ich … irgendwann werde ich diesen Gebirgszug nicht nur aus der Ferne betrachten. Aus “irgendwann” wurde “sehr bald” …

… und so habe ich 2018 meine Prioritäten anders gelegt und mich unter dem Motto “Höhe statt Ferne” kürzer, dafür höher nach oben orientiert und auf einer zweitägigen Tour meine ersten 4.000er Gipfel bestiegen und auf der höchsten Berghütte Europas übernachtet.

In meinem Tagebuch kannst Du über dieses besondere Erlebnis nachlesen.

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