Allein mit dem Bus

Heute war im Speisesaal wieder ein Tisch für nur eine Person gedeckt. Vor lauter Hunde- und Umplanungsstress ist mir gestern gar nicht so richtig bewusst geworden, dass ich nun wieder allein unterwegs bin. Auch wenn man zu zweit vielleicht nicht ganz so flexibel ist, ist doch alles schöner und leichter. Ich werde meinen Begleiter vermissen.

Aber nun stand eine Busweltreise vor uns, auch wenn wir eigentlich nur ins benachbarte Tal wollten. Zu Fuß ist man da echt fast schneller. 🙂

Wir fuhren erst mit dem um 11:08, 5:58 wäre dann doch unnötig früh gewesen. Somit konnte ich noch gemütlich am Balkon Yoga machen, lang Frühstücken, Packen und einen Cache nicht finden. Da ich aber hier unbedingt nochmal her möchte, suchte ich gar nicht lange und hob mir die Dose für das nächste Mal auf. Zum Bus wären es 12 Minuten zu Fuß gewesen, ich bin gestern die Strecke abgegangen, mit Vaishavi, teils getragen, teils humpelnd hätten wir sicher eine Stunde gebraucht. Die Besitzerin des Hotels bot an, uns hinzuführen. Da sie einen PickUp hatte, nahm ich das Angebot gern an. Pups haart immer noch extrem. Innen im Auto hätte ich ein schlechtes Gewissen gehabt.

Die Busfahrten waren wieder mal eine Erfahrung für sich. Ich bin sehr froh, dass die hiesige Buslinie eine halbwegs moderne Webseite hat. Da wurde meine Strecke von Alagna nach Piedicavallo ziemlich gut erklärt und visuell mit Google-Karte dargestellt. Und da ich durchgehend 3G hatte, konnte ich immer mitverfolgen wo wir sind und wo ich aussteigen muss.
Der erste Wechsel von Bus 50 zu Bus 70 war etwas abenteuerlich. Wir stiegen irgendwo im Niemandsland aus und ich hatte keine Ahnung ob der Nächste auch kommt. Hab da ja so meine negativen Erfahrungen. Ich hatte 3 Minuten und es war weit und breit nichts angeschrieben. Gerade als ich zur Tankstelle um Auskunft gehen wollte, bog ein Bus um die Ecke. Es war Nr. 70 und der gleiche Schaffner, der sich bereits im Bus Nr. 50 in die Flauschis verliebt hatte. Er muss meine Verwirrung und auch Erleichterung gesehen haben. Denn er erklärte mir ganz genau die weitere Fahrt: welches Ticket ich wo kaufen muss, welcher Bus wann zu nehmen sei und auch wann die Bushaltestelle auf der anderen Straßenseite sei.
Ich war sehr dankbar, vor allem wegen der Auskunft zu den Tickets, denn ich habe schon gemerkt, dass die Verkäufer in den Trafiks hier meist überfordert sind, wenn man ein Ticket für mehr als eine Linie kaufen möchte.
Die zweite von insgesamt vier Busfahrten war für die Pupsen auch spannend, war wie Tagada Fahren. Der Busfahrer fuhr so schnell die Serpentinen entlang, dass sie im ganzen Bus herumrutschten. Vielleicht wollte er nur den Boden gewischt haben.
Dadurch waren wir aber so früh da, dass sich sogar ein Fleisch- und Innereieneinkauf ausging!

Irgendwie tut es mir leid um die eine Wanderstrecke, die wir versäumt haben und auch um die Unterkunft in Peccia, die sehr einladend wirkte. Aber so ein Bustag hat auch was. Ich konnte endlich die Unterkünfte nachtragen, die Geocaches nachloggen und ein bisschen vorplanen.
Morgen habe ich eine ganz lange Tour vor mir, die ich ohne Wuffis und nur mit leichtem Rucksack bestreiten werde. Ich muss ja die Stages, die ich umfahren habe, noch holen.
Aber am meisten freue ich mich auf den morgigen Abend, denn dann sehe ich meinen Schatz wieder. 😊

Fotos von heute
zur Unterkunftsbewertung
Albergo Rosa Bianca
Busfahrplan von atap
Pipi-Spaziergang auf Komoot

von Alagna nach Piedicavallo mit dem Bus