By on April 25, 2017

Vor der heutigen Route hatte ich etwas Angst. Nochmal 6km weiter als gestern zu gehen, nochmal 300HM mehr zu überwinden, nochmal 5 Grad wärmer. Aber die Strecke war super. Zwar landschaftlich wieder nur ein Waldspaziergang auf Forstwegen, kaum richtige Wanderwege, aber vom Aufbau her perfekt.
Alle paar tausend Meter war ein Geocache versteckt. Das ist, finde ich, sehr motivierend, denn man arbeitet sich von Zwischenziel zu Zwischenziel vor und hört nicht aus dem Ohrstöpsel „bleiben Sie auf Wanderweg für 26000 Meter“. Auch für die Wuffis ist es nett, denn während ich meine Döschen suche, können sie immer wieder eine Verschnaufpause einlegen. Auch die Höhenmeter waren gut verteilt, so dass es nie richtig mühsam wurde. Erst die letzten 4km, nachdem ich in Bleiburg 1kg Fleisch und 1kg Gemüse eingekauft und mir auch noch Vaihsavis Rucksack umgeschnallt habe, war es dann ein bisserl zach, aber die Freude umso größer als wir endlich in Feistritz ankamen … zumindest bis ich Richtung Petzen geblickt habe, dem morgigen Ziel – hoch und weiß!

Zuerst wollte ich mir eigentlich nur den Schlüssel holen und gleich rauf ins Zimmer, aber der Empfang war wieder sehr nett und vor allem informativ. Hier hatte ich es mit einem reinem Männerhaushalt zu tun – Senior und Junior stellten sich vor und bevor ich noch irgendwas sagen konnte, hatten die Wuffis schon Wasser bekommen. Na gut, dann setze ich mich halt doch auch auf einen Radler in die Gaststube.
Gleich kam das Gespräch auf meine geplante Route und das Wetter. Hier hat niemand Panik deswegen. Ja, es wird Regen erwartet, aber eigentlich nur morgen Nachmittag und Donnerstag und auch nicht überall. Und das bisserl Schnee hat noch niemandem geschadet – Zitat Hüttenwirt Senior.

Nachdem ich mir Martins Kommentare aber zu Herzen genommen habe, versuche ich auch schon seit gestern auf der Riepl Hütte anzurufen, ob sie denn überhaupt aufgrund der Schlechtwettervorhersage offen haben. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich schon etwas besorgt war, denn ich konnte niemanden erreichen. Hüttenwirt Senior (er hat sich leider wirklich nur als Senior vorgestellt) nahm das gleich in die Hand, kontaktierte den Pächter von der für morgen reservierten Riepl Hütte, tadelte ihn, dass er nicht erreichbar sei und checkte ob alles passt. Und ja – es passt alles! Sie erwarten mich wie geplant, und auch die Wuffis, das Fleisch für sie ist bereits da! Da fiel mir wirklich gleich ein Stein vom Herzen.

Auch mit der Pächterin von der Eisenkappler Hütte habe ich telefoniert – klar sperren sie auf. Am Wochenende wird es ja super schön. ABER … sie sind noch nicht sehr weit mit putzen und da es bis Freitag nicht ganz so schön angesagt ist, sperren sie eben erst am Samstag auf. Mist… ich wäre Donnerstag, spätestens Freitag dort. Ok, da muss ich also etwas umplanen.

Aber die gute Nachricht kommt noch. 🙂 Auf die Petzen fährt ne Gondel, die ich als Transportmittel zur Bergstation in meinen ursprünglichen Plan eingebaut hätte. Würde 1000 Höhenmeter und 5km ersparen. Nach den letzten zwei Touren ein gemütlicher Tag täte sowohl den Wuffis, wie auch mir gut und es bleiben ja trotzdem noch 10km und 500 Höhenmeter rauf und doppelt so viel runter. Aber nachdem wir ja in der VorVorVorSaison unterwegs sind, fahren keine Gondeln, Lifte, Busse etc. …. Aber …. Zufälligerweise möchte sich Senior seine Ezzo’s Hütte morgen anschauen und nimmt uns bis zur Bergstation mit, wir bekommen quasi unseren ganz persönlichen Gondelservice. 🙂

Er hätte sogar angeboten, mich bei Schlechtwetter zur Rieplhütte zu bringen. Aber das geht natürlich nicht. Eine nichtfahrende Gondel ersetzen ist ok, die ganze Strecke mit Auto geht nicht, schon allein wegen der Stage, an der ich ja vorbei kommen muss. Ausserdem schadet ein bisschen im Regen gehen nicht. Immerhin habe ich seit Donnerstag bis auf ein paar trübe Regenminuten beim Abschied traumhaftes Wetter. Es wird mal Zeit, die Regenkleidung auszuprobieren.
Langer Rede kurzer Sinn: morgen Wecker erst auf 6:30 – juhu!

Frag das ganze Land … ähm nö, nur Euch

Davor steht aber noch eine schwere Entscheidung an … und da dachte ich mir, nachdem ich dieses Dilemma habe, frage ich nicht das ganze Land aber Euch:

Heute gegen 1:20 in der Nacht spürte ich auf einmal, wie sich 25kg zu bzw. auf mich kuscheln. Ryoko hat beschlossen, meine Nähe zu suchen und legte sich halb auf mich drauf. Ich bin es ja von Zuhause gewohnt, dass zwischen 5kg (eine Katze) und 10kg (zwei Katzen) auf mir liegen. Würmchen war dann schon ein bisschen viel. Sie ließ sich aber um keinen Preis davon abbringen und … irgendwie süß war es schon. Tja … ich mag vielleicht viel Selbstdisziplin besitzen, aber mit der Konsequenz in punkto Hundeerziehung hab ich’s nicht so, zumindest nicht seitdem Ryoko da ist. Bis dato hieß es immer, Hunde haben nichts im Bett verloren (Katzenterritorium) und ich finde das auch gut so. Hunde sind nun mal nicht so reinlich wie Katzen, und größer, und verlieren mehr Fell auf einmal (Katzen dafür kontinuierlich) und und und. Es spricht eigentlich alles dagegen.
Aber es war sooooo süüüüüüüß, sie war so kuschelbedürftig. Und mir fehlen ja die Fellnasen und die Tatsache, dass man sich im Schlaf nicht umdrehen kann, weil man ja sonst eine Katze wecken könnte.
Aber was wird dann danach sein? Sie darf dann Zuhause fix nicht ins Schlafzimmer, geschweige denn ins Bett.

Was sagt Ihr? Vertreiben, oder lassen und genießen? Bin schon gespannt, was Ihr meint.

Tagesstatistik
zurückgelegte km: 26,5
überwundene Höhenmeter: 850
höchster Punkt: 1054m Kömmel
tiefster Punkt: 348m – Lavamünd
Stunden in Bewegung: 9

absolvierte Stages: 1
gefundene Geocaches: 5
davon T5: 0

Kosten: 60,75
davon Übernachtung: 38,-
Radler: 2,60
Einkäufe excl. Forelle: 2,28
Hundefutter (Huhn plus Gemüse für 4 Tage plus 2h Gemüse raspeln 🙂 ): 17,87
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Route auf Komoot
Landgasthof Kraus

Route

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6 Comments
  1. Antworten

    Apollo

    April 26, 2017

    Ich würde sagen; Lassen!
    Sie wird zu Hause wissen, dass es da andere Regeln gibt. Ist ja eine Schlaue..

    • Antworten

      Irene

      April 26, 2017

      Lassen, wenn sie kommt. Daheim gelten wieder die alten Regeln.

  2. Antworten

    Babsy

    April 26, 2017

    ….mhh – ich würd sagen raus! du brauchst deinen ungestörten Schlaf. Zu Hause die Katzen sind okay, aber da gehst du auch keine 30 km jeden Tag!
    Ich würde die Entscheidung pragmatisch sehen – du brauchst deine ruhe und auch Ryoko! Wie erklärst du Vaishavi, dass Ryoko bei dir schlafen darf oder darf sie auch ins Bett? Wie stehen die Vermieter zu den Hundehaaren im Bett?
    Ich weiß ich bin eine Spaßbremse, aber auch Hundebesitzerin, mit einer aus dem Bett verbannten Stella!

  3. Antworten

    Astrid

    April 26, 2017

    Liebe Ania,

    ich sag mal, wenn du gut schlafen kannst, dann lass sie. Die Hunde wissen schon, dass es jetzt eine andere Situation ist. Außerdem tut es dir vielleicht auch gut 😉
    Zu Hause musst du dann aber wieder konsequent sein – wie schwer es auch fällt.

    Weiterhin alles Gute!

    Wir sind bei dir!

  4. Antworten

    Astrid

    April 26, 2017

    Nur so als side step von der Kärntnerin: Einheimische – im Speziellen Senioren – sind gerne die Helden und Coolen 😎
    Und sie denken an einen Tag bei schlechtem Wetter und nicht an 2.000 km.
    Schau dir in aller Ruhe den Wetterbericht an und entscheide dann für dich und deine Pupsen die weitere Vorgehensweise.

    Alles Liebe!
    A&T

  5. Antworten

    K2

    April 26, 2017

    Meine Meinung: Hayır !

    Wirte und Nachfolger werden es Dir unterwegs danken.
    Und wie Napoleon verbrannte Erde zu hinterlassen, zeugt schließlich von schlechtem Stil (siehe auch aus berufenem Hundebesitzer-Munde: http://www.muenchenvenedig.de/forum/index.php?id=3721).

    Ich muß in dieser Hinsicht hier in der Gegend auch immer wieder ernsthaft erzieherisch tätig werden, da die sonst tagein tagaus so erzieherische Regierung bei Vierbeinern nachgiebig versagt:
    Tiger, Wuffis und Eisbären haben in Betten und auf Sofas einfach nix verloren.
    – Über Pferde(köpfe) kann man bei Bedarf natürlich reden 😉
    K2.

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Höhe statt Ferne

zur StoryView more

2017 war für mich das Jahr der weiten Wanderung – in 100 Tagen ging ich von Graz nach Monaco.

Als ich damals im Piemont am Monte Rosa vorbeigewandert bin, wusste ich … irgendwann werde ich diesen Gebirgszug nicht nur aus der Ferne betrachten. Aus “irgendwann” wurde “sehr bald” …

… und so habe ich 2018 meine Prioritäten anders gelegt und mich unter dem Motto “Höhe statt Ferne” kürzer, dafür höher nach oben orientiert und auf einer zweitägigen Tour meine ersten 4.000er Gipfel bestiegen und auf der höchsten Berghütte Europas übernachtet.

In meinem Tagebuch kannst Du über dieses besondere Erlebnis nachlesen.

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