Ein Sommerspaziergang Phase 2

Ein Gipfel mit Begleitung

By on Juni 15, 2017

Mein Besuch kam gestern relativ spät an. So wie eine Weitwanderin ihre Probleme mit Koomi hat, hatten die Autofahrer ihre Probleme mit Google und sind im Nebental gelandet. Die Wiedersehensfreude war durch die jeweils unterschiedlich aber doch gleich anstrengenden Anreisen etwas getrübt und wir gingen alle bald ins Bett, denn für heute war noch ein lange Tour geplant, bevor dann die nächsten drei Tage etwas gemütlicher angelegt werden.

Dafür war der heutige Tag einfach perfekt. In der Früh lagen zwei Yogamatten am Boden, beim Frühstück standen vier Kaffee am Tisch und rauf wanderten 8 Füße und 8 Pfoten … und in so einer Gruppe macht alles einfach viel mehr Spaß. Ich wurde mit neuestem Tratsch und Infos aus Tulln und Wien versehen, es wurden Pläne geschmiedet und wir redeten über Gott und die Welt. Die Zeit verging so schnell, die Wanderung verlief so flott, dass wir eine Dreiviertelstunde vor ausgemachtem Zeitpunkt auf der Prischeralm waren. Die Alm hat noch zu, aber nach telefonischer Anfrage sagte Gilbert, der Almwirt, sofort zu, dass er für uns heute aufsperrt und uns den weltbesten selbstgemachten Speck, der eigentlich zu schade zum Essen ist, mitbringt.

Die Alm war nur eine erstes Zwischenziel und da der Wirt noch nicht da war, peilten wir unser zweites Zwischenziel an, die Maurerscharte. Da teilte sich davor aber unsere Gruppe, denn Irmi hat sich bereit erklärt, mit den Hunden auf der Alm zu warten. Ich merkte langsam, dass meine zwei treuen Begleiterinnen eine Pause brauchten. Ryoko lief bereits gestern kaum noch vorne weg und nützte jede Gelegenheit, um sich sofort nieder zu legen. Wir waren seit 4. Juni ohne Pause unterwegs und die Hunde brauchen offenbar spätestens nach 10 Tagen Gemütlichkeit. Tom, Novi und ich gingen dann weiter auf die Scharte. Da überließ ich ihnen die Entscheidung, ob wir noch auf den Gipfel mit 2709m wollen. Für Novi war es heuer die erste Wanderung und so ganz ohne Training waren die 1300HM nicht ohne, denn der Weg von der Scharte bis zum Gipfel war ziemlich steil und felsig. Aber natürlich, wenn man das Gipfelkreuz schon so naht sieht, war ein nicht raufgehen unvorstellbar und so begleiteten mich beide sehr tapfer bis zum Gipfelkreuz, wo es außer einer wunderbaren Aussicht auch einen Gipfelschnaps gab.

Das hat mir auch schon etwas gefehlt – ein richtiger Gipfel mit einem Gipfelkreuz und einer 360° Aussicht, denn auf den ganzen Scharten, Pässen und Jochs der letzten Tage gab es immer nur zwei Richtungen mit Aussicht, die, von der man kam und die, in die man ging.

Dann ging es wieder bergab zum Rest unserer Wandertruppe, die uns freudig auf der Alm begrüßte. Gilbert empfing uns mit einem selbstgebrannten Schnaps, wirklich ausgezeichnetem Speck, ein bisschen Käse und Schüttelbrot, dazu gab es ein paar Almgeschichten und Wandergeschichten von zwei Pilgerwanderinnen, die auch die Gunst der offenen Alm nützten und gerade genau in die Gegenrichtung bis nach Meran gingen.

Kaffee und Kuchen gab es heute nicht, aber dafür Kaffee und Schokobons im Appartement und anschließend ein wunderbares Abendessen in der Knappenstube beim Bergbaumuseum, das Lokal ist definitiv zu empfehlen.

Ausklingen lassen haben wir den Abend bei einem Gläschen oder zwei oder drei des besten Kürbiskernlikörs, den Tom bei meinem Start vor mittlerweile genau acht Wochen in Eibiswald gekauft hat.

Einfach ein perfekter Tag!

Panorama 15.06.2017

Tagesstatistik
zurückgelegte km: 16,1km
überwundene Höhenmeter:  1320 bergauf / 1300 bergab
höchster Punkt: 2710m – Wetterspitze
tiefster Punkt: 1370m – Ridnaun
Stunden unterwegs: 8h

absolvierte Stages: 1
gefundene Geocaches: 1
davon T5: 0

Kosten: ?
Speck, Käse und Schnaps; Bier, Säfte und Shcnaps: 37,-

 

Links

Fotos von heute
zur Unterkunftsbewertung
Ferienwohnugen Veiterhof
eingekehrt in: Prischeralm
eingekehrt in: Knappenstube
Route auf Komoot

Route

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1 Comment
  1. Antworten

    Volker

    Juni 16, 2017

    Endspurt von Etappe2. Gratuliere. Und so wie die Tribulaune herüber geschaut habe, wirst du heute abschließen mit dieser Phase. Da hast du dir ein paar ruhigere Tage verdient.

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Höhe statt Ferne

zur StoryView more

2017 war für mich das Jahr der weiten Wanderung – in 100 Tagen ging ich von Graz nach Monaco.

Als ich damals im Piemont am Monte Rosa vorbeigewandert bin, wusste ich … irgendwann werde ich diesen Gebirgszug nicht nur aus der Ferne betrachten. Aus “irgendwann” wurde “sehr bald” …

… und so habe ich 2018 meine Prioritäten anders gelegt und mich unter dem Motto “Höhe statt Ferne” kürzer, dafür höher nach oben orientiert und auf einer zweitägigen Tour meine ersten 4.000er Gipfel bestiegen und auf der höchsten Berghütte Europas übernachtet.

In meinem Tagebuch kannst Du über dieses besondere Erlebnis nachlesen.

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