By on Mai 6, 2017

“Mit ohne Knoblauch bitte.” Ein manchmal vorkommender Zusatz bei einer Speisenbestellung. Als Kärntnerin dachte ich lange, das wäre eine der vielen Ausdrucksweisen, die nur hier üblich seien. Irgendwann habe ich erfahren, dass „mit ohne…“ universell ist.

Heute habe ich den Tag mit ohne Duracelli verbracht. Denn sie war gestern und heute Nacht bei uns, aber den Tag über hatte sie und ihre Flauschis ihre heutige Etappe zu gehen.
Leider konnte ich sie nicht begleiten, was ich schade fand. Ich bin keine Geocacherin (das werde ich bestimmt nie) und auch (vielleicht noch) keine große Wanderin, aber ich gehe gerne und das am Liebsten im Wald. Dennoch, mit meinem 10kg Käferchen am Rücken hab ich mich über ihre heutigen 12km nicht drüber getraut. So habe ich Ania, das Weitwanderweltraumduracelläffchen heute früh am Start ihrer Etappe abgesetzt und gemeinsam mit meinem Mann und Kind abends an ihrem Endpunkt wieder eingesammelt.
Das arme bereits ziemlich durchgekühlte Duracelli musste fast eine Stunde auf uns warten. Sie war etwas früher als gedacht dort und wir etwas später als geplant. Eine Abholung mit ohne Pünktlichkeit.
Am Ende der heutigen Etappe war ein D5 (hoffe, das ist so richtig) Cache in/an/unter einem alten russischen Panzer zu finden. Angeblich. Obwohl Ania schon eine Zeit lang gesucht hat und wir ihr dann auch noch etwas geholfen haben, haben wir das verd… Doserl nicht gefunden. Nach 20 Minuten suchen war ich bereits genervt, ich habe nicht die Ausdauer und Geduld, eine ordentliche Cacherin zu sein. Deshalb glaube ich, dass das auch in Zukunft mit dem Cachen und mir nichts wird. Was aber völlig egal ist. Der Geocachewelt fehle ich bestimmt nicht.
Wir sind demnach mit ohne Cache abgerauscht und haben dafür gesorgt, dass Duracelli wieder warm wird – ich dachte nicht, dass man den Sitzgrill im Auto auf der heißen Stufe so lange aushält wie Ania heute – und dass sie was in den Bauch bekommt.
Zur Nachspeise bestellte ich einen Kaffee mit ohne Koffein.
Ich bin aber immer interessiert daran, was Duracelli aus dieser Geocachewelt so zu berichten hat und habe sie auch gestern an ihrem Entspannungstag mit Fragen gelöchert. Einige hatte sie ja bereits in den vergangenen Tagen hier im Blog geklärt, dennoch gab es noch genug zu fragen. Aber wie immer beantwortete Ania alles sehr genau und gewissenhaft. Das ist eine Eigenschaft von ihr, die mir sehr gefällt. Denn man kann viel von Ania erfahren und lernen. Sie ist ein äußerst vielseitiger Mensch, dessen Interessensbogen weit gespannt ist. Manchmal schlackere ich mit den Ohren wenn ich höre, was sie alles macht. Das wäre mir eindeutig zu viel. Aber alles so fein erzählt zu bekommen ist halt schon sehr angenehm. Das ist Reden mit ohne reden.
So war auch unser Kennenlernen vor ein paar Jahren; es war eine eher einseitige Kommunikation. Die dafür sehr intensiv und dadurch nicht ganz zur Art der Veranstaltung passend.
Unsere Nachbarn veranstalteten im Garten ein Sommerfest, zu dem Ania und Tom wie auch wir eingeladen waren. Es war ein schöner und warmer Sommerabend, fast alle Gäste waren auf den Beinen und tanzten im Diskolicht im Hof. Nur wir saßen noch lange nach dem Essen am Tisch und löcherten Ania und Tom mit Fragen über ihr Flauschi (da war es erst eine Flauschi). Wir – wie sehr viele Menschen, wie wir später selbst erfuhren – waren völlig fasziniert von diesem schönen Hund. Es schien auch so, als würden Ania und Tom sich gern mit uns Fremden (oder fast Fremden, immerhin stand ihr Duki wegen Ermangelung trockener Rasenfläche der Nachbarn bei uns im Hof) unterhalten. Jetzt ein paar Jahre später und viele, viele Unterhaltungen – die wir teilweise miterlebt haben – später zweifle ich daran ob es ihnen wirklich Spaß machte. Vielleicht waren sie nur zu höflich um uns abzuwimmeln. Immerhin mussten sie bei uns im Hof nächtigen. 😉
Jedenfalls hatten wir eine Unterhaltung mit ohne unser Zutun mit Ania und Tom.
Auch die weiteren Treffen zeichneten sich immer wieder durch „mit ohne…“ aus. Beispielsweise haben wir – mein Mann und ich – Ania und Tom in der Punschkuchl besucht. Die Beiden hatten ordentlich zu tun, viele Menschen wollten noch mehr Pünsche aus der Punschkuchl konsumieren. Somit hatten die Beiden verständlicherweise keine Zeit für uns und da wir Kärntner in Tulln sonst niemanden kannten, haben wir uns überlegt, wie wir denn diesen Abend mit ohne Ania und Tom fein verbringen können. So entstand die äußerst wissenschaftliche und super objektive Erhebung, Verkostung, Bewertung und Abhandlung aller sich damals auf der Karte befindlichen alkoholhaltigen Pünsche, die falls es für Jemanden von Interesse ist, bestimmt angefordert werden kann.
Punschkuchl mit ohne Ania und Tom eben.
Oder das gemeinsame Weinwandern in der Steiermark ist wenn man es genau nimmt, ein mit ohne Wandern. Unterm Strich verbringen wir deutlich mehr Zeit mit Wein, als mit Wandern.
Das hat sich für das fleißige Duracelli nun geändert. Auch wenn ihre Abende momentan das eine oder andere Glas mit sich bringen, so wandert – oder „spaziert“ wie es offiziell heißt – sie nun deutlich mehr. Das bringt mich nun zum letzten „mit ohne…“ Was mich immer noch irritiert ist, dass ihre aktuelle Weitwanderung wie folgt heißt „ein Sommerspaziergang von Graz nach Monaco“. Es ist also ein Spaziergang mit ohne Sommer (zumindest bist jetzt) und ein Spaziergang mit ohne Spaziergang.
Das einzige spaziergangsähnliche habe ich gestern mit Duracelli selbst erlebt. Aber das war ja auch ihr Entspannungstag mit ohne Graz-Monaco-Mission.
Ich habe mich sehr gefreut, dass Ania die letzten Tage bei uns war und ich wünsche ihr eine gesunde und frohe Weiterwanderung, die ihr noch viele bezaubernde, berührende, schöne und unvergessliche Momente beschert.
Machs weiterhin gut, Duracelli!
Alles Liebe, Apollo
Tagesstatistik
zurückgelegte km: 14,6
überwundene Höhenmeter: 1000
höchster Punkt: 1656m – Steinberg
tiefster Punkt: 673m – Korpitsch
Stunden unterwegs: 5

absolvierte Stages: 1
gefundene Geocaches: 3
davon T5: 0

Kosten: 71,65
davon Übernachtung: 0
Abendessen: 54,20
Essen für Tiere: 17,45
Links

Fotos von heute
zur Unterkunftsbewertung
Forstvilla (bei Angela, Helge und Silva
Route auf Komoot

Route

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10 Comments
  1. Antworten

    Volker

    Mai 7, 2017

    Danke für den sympathischen Gastbeitrag.
    Liebe Grüße
    Volker (Sucherer)

  2. Antworten

    weltraumaeffchen

    Mai 8, 2017

    Liebe Angela,

    Es tut mir leid, dass ich jetzt erst Deinen tollen Gastbeitrag kommentiere, aber jedesmal als ich gestern angesetzt habe, kamen mir die Tränen.
    Es war eine harte Wanderung nach dem Verlassen der gemütlichen Komfortzone in der Forstvilla. Die geschätzten 5kg Zusatzgewicht an Futtervorräten für Flauschis, die Hitze und die Hiobsbotschaft von Tom, dass es hinterm Naßfeld nicht weiter geht, machten es mir nicht gerade leichter.
    Aber ich konnte bei Euch genug Energie tanken, um gestern doch noch ans Ziel zu kommen, mich mit Tom hinzusetzen und wieder eine Lösung für das Unmögliche zu finden!

    Danke Euch für alles, aber vor allem Danke Euch für Eure Freundschaft!

    Liebe Grüße, Ania.

    P.S.: ich finde es ist wirklich ein Verlust für die Geocacher Community, dass Du allein nicht Dosen suchen willst. Du hast eine tolle Intuition und einen ungeduldigeren Mensch als mich gibt es selten, Geocachen verschafft ein bisschen Abhilfe 🙂
    Ich finde Du oder Ihr wärt tolle Cacher. Aber vielleicht kommt das noch mit Silva.

    • Antworten

      Apollo

      Mai 8, 2017

      😢😘

      Hihihi, stimmt Käferchen könnte das Blatt noch wenden.
      Geocaching als Lockstoff, wenn sie sich weigert in den Wald zu gehen.. 😊

  3. Antworten

    K2

    Mai 25, 2017

    Liebe Apollo.

    Ja, ja, der alte T34 und der dort (angeblich) versteckte Cache: Da blieben bisher ja bereits ALLE Graz-Monaco-Aspiranten mit ohne Fund (die meisten, also nahezu 100%, nun – also alle mit ohne einen wollten es nur nicht öffentlich zugeben), schließlich steht das von Dir völlig richtig erwähnte D5 für “Difficulty” 5 auf einer Skala von 1 bis maximal 5 sogar für höchste Schwierigkeit.
    Für höchste Schwierigkeit steht auch Graz – Südtirol mit ohne Sommer und insbesondere das, was dann noch kommt mit ohne Plan. Nicht ganz mit ohne Zweifel lese ich deshalb immer hier im Blog, wie es “Duracelli” so ergeht und auch wenn ich jetzt nicht mit ohne Versäumnis erst verspätet kommentiere, so muß ich Deinen Beitrag doch mit L5 bewerten – höchst lesenswert, wie ich finde.

    Wünschen wir Duracelli einfach eine gute Reise mit ohne Hals und Beinbruch.

    Vielen Dank für den tollen Gastbeitrag.
    Mit dem roten Faden.
    Mit ohne Verstrickungen.
    Sowie mit vielen Einblicken vor und zurück, nach links und rechts,
    mit ohne reiner Nüchternheit und stattdessen viel Persönlichem,
    K2.

    • Antworten

      Apollo

      Mai 27, 2017

      Hallo K2,

      hast du ihn denn gefunden?

      Tja, momentan gefällt mir das auch nicht so recht wie es Duracelli geht.
      Ein bisschen schwierig darfs ja sein, das mag sie. Aber derzeit ist es ja gemein! 😟

      Danke für das (L-)Lob! 🙂

      LG Apollo

      • Antworten

        K2

        Mai 27, 2017

        Hallo Apollo.

        Nein, NATÜRLICH habe ich ihn (auch) nicht gefunden, sonst hätte ich ja nicht “ALLE” schreiben können.

        Aus gewöhnlicherweise gut unterrichteten Kreisen verlautet, ich sei derjenige welche, mit dem öffentlichen Eingeständnis des persönlichen Versagens (auch DNF* genannt) an relevanter Stelle.

        Schöne Grüße
        K2.

        *
        DNF: “Did not find”

        • Antworten

          Apollo

          Mai 27, 2017

          Du bist doch kein Graz-Monaco-Aspirant wenn du den Cache erstellt hast, oder?

  4. Antworten

    Martin

    Mai 25, 2017

    Ich lese ja sowieso sehr gerne mit hier, und der Gastbeitrag war super – auch von mir “danke” dafür.

    Ich bin sowieso fasziniert, wie überhaupt jeder hier scheinbar ohne Mühe einen inhaltlich schlüssigen Artikel aus dem Ärmel schüttelt, als gäbe es nichts Leichteres auf der Welt. Ich sitze da immer ewig 🙂

    LG!
    -martin

    PS @ K2: Mit ohne einem fehlte der notwendige Ehrgeiz, weil aus verlässlicher Quelle zu vernehmen war, dass man sich dort das G’wand versaut.

    • Antworten

      Apollo

      Mai 27, 2017

      Dankesehr! 🙂

      Falls du der vergissmi.net bist, habe ich dafür eine Erklärung: deine Beiträge sind viel länger!
      Zumindest die paar, in die ich reingelesen habe.

      LG Apollo

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Höhe statt Ferne

zur StoryView more

2017 war für mich das Jahr der weiten Wanderung – in 100 Tagen ging ich von Graz nach Monaco.

Als ich damals im Piemont am Monte Rosa vorbeigewandert bin, wusste ich … irgendwann werde ich diesen Gebirgszug nicht nur aus der Ferne betrachten. Aus “irgendwann” wurde “sehr bald” …

… und so habe ich 2018 meine Prioritäten anders gelegt und mich unter dem Motto “Höhe statt Ferne” kürzer, dafür höher nach oben orientiert und auf einer zweitägigen Tour meine ersten 4.000er Gipfel bestiegen und auf der höchsten Berghütte Europas übernachtet.

In meinem Tagebuch kannst Du über dieses besondere Erlebnis nachlesen.

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