By on Juni 27, 2017

Was getan werden muss, muss getan werden, wie z.B. eine Hin- und Retourwanderung über drei Pässe, um zwei Stages zu absolvieren, die unsere gestrige Busfahrt umfahren hat. Deswegen sind wir ja eigentlich auch in Piedicavalli gelandet und nicht in Oropa oder Biella, dem eigentlichen Ziel bzw. Treffpunkt mit Tom.
Wir hätten heute bis zum Ersteren wandern sollen und so muss uns Tom im Zweiteren abholen.

Koomi meinte, ich brauche 9h für mein Vorhaben, ich hoffte auf 8h, damit die Pupsen nicht so lange allein sein müssten. 7:45 hab ich gebraucht. 😉

Der Wecker läutete um 4:00, damit sich noch eine kleine Pipirunde mit zwei ungläubig und verschlafen dreinschauenden Akitaschlafmützen und ein Frühstück ausgingen. Fürs Letztere brauchte ich nicht lange. Am Esstisch bereit gestellt wurden vier Stück Zwieback mit einer Portionsnutella und zwei Portionsmarmeladen. Die zwei Kekse nahm ich mir zur Jause mit. Silvia vom Albergo wollte mir zwar ursprünglich Kaffee in die Thermoskanne herrichten, das hat sie aber vergessen. Es ging also koffeinfrei um 5:15 los, zeitgleich mit Tom, der in Wien das Auto startete.

Nach 2,5 Stunden kam ich bei einem Rifugio vorbei, dort wollte ich etwas gegen den Koffeinmangel unternehmen. Leider schliefen wohl noch alle und ich musste den Apfelkuchen von weitem bewundern. Aber zumindest konnte ich eine Klopause einlegen.

Die Motivation war heute nicht besonders groß oder vielleicht lag es auch an dem fehlenden Kaffee, aber der Weg rauf kam mir sehr mühsam vor. Die Beine waren so schwer. Es zog mich nach unten zu den Pupsen und zu Tom. Der Nieselregen und der Nebel halfen auch nicht gerade.

Aber wie das so bei Gebirgspässen ist, wartet oft auf der anderen Seite die Überraschung und so war es auch heute. Nach dem ersten Pass verzog sich der Nebel, nach dem zweiten kam die Sonne und nach dem dritten eine schöne Aussicht auf einen Bergsee.

Ich dachte immer die GTA sei eine Pensionistenweitwanderstrecke. 😉 Zumindest waren die bisherigen Etappen so. Aber der heutige Weg hatte es echt in sich. Die Strecke war teils sehr steil und felsig und dementsprechend schwer zu gehen. Am Hinweg verlor ich oft die Markierungen und bin querfeldein am Popsch über Felsen gerutscht. Wenn es mal nicht durch die Steinebene sondern durch die Wiese ging, dann war der schmale Pfad durch das hohe Gras verdeckt und wenn man daneben stieg, rutschte man gleich in den Abgrund. Zuguterletzt ging es auch noch durch ein Sumpfgebiet. Da meine Schuhe aber bereits von dem nassen Gras feucht waren, stampfte ich einfach durch – ganz nach dem Motto “eh schon wurscht”.

Am See angekommen gab es nur eine schnelle Redbull- und Frühstücks-Biscotti-Jause und ich rannte quasi retour, denn jetzt war die Motivation da. 😉

Im Albergo konnte ich noch in Ruhe duschen, essen, packen und den Frühstückskaffee nachholen, denn mein Bus nach Biella ging erst um 15:58 bzw. um 16:08. Der Onlinefahrplan ist sich da mit dem ausgehängten von 2015 nicht einig. Hauptsache der Bus kam und brachte meine Begleiterinnen und mich nach Biella, wo mich mein Schatz abholte.

Wir haben in Oropa in einem Kloster ein nettes Zimmer für zwei Nächte gebucht und werden es uns dort morgen so richtig gut gehen lassen. Die Pause wird nicht nur Vaishavi gut tun, auch meine Knie freuen sich darauf. Das Herumtragen von Pups zusätzlich zum Rucksack und die heutigen 1700Hm rauf und wieder runter hinterlassen ihre Spuren. Für mich geht es erst am Donnerstag weiter, ob allein oder mit den Pupsen wird sich weisen.

Tagesstatistik
zurückgelegte km: 20,7km
überwundene Höhenmeter:  1700 bergauf / 1700 bergab
höchster Punkt: 2420m – Passo del Macagno
tiefster Punkt: 1020m – Piedicavallo
Stunden unterwegs: 7,75h

absolvierte Stages: 2
gefundene Geocaches: 1
davon T5: 0

Kosten:
Übernachtung:
Abendessen: 20,-
Links

Fotos von heute
zur Unterkunftsbewertung
Santuario di Oropa
Route auf Komoot

Route

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2 Comments
  1. Antworten

    Apollo

    Juni 28, 2017

    Puh, sind der Nebel und die Felsen ohne Flauschis nicht noch unheimlicher? Kommt mir so vor..

    • Antworten

      weltraumaeffchen

      Juni 28, 2017

      durch den Nebel und die Felsen muss man sich so sehr auf den Weg konzentrieren, dass man gar nicht merkt, dass es unheimlich ist … aber jetzt wo Du es sagst … uagh

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Höhe statt Ferne

zur StoryView more

2017 war für mich das Jahr der weiten Wanderung – in 100 Tagen ging ich von Graz nach Monaco.

Als ich damals im Piemont am Monte Rosa vorbeigewandert bin, wusste ich … irgendwann werde ich diesen Gebirgszug nicht nur aus der Ferne betrachten. Aus “irgendwann” wurde “sehr bald” …

… und so habe ich 2018 meine Prioritäten anders gelegt und mich unter dem Motto “Höhe statt Ferne” kürzer, dafür höher nach oben orientiert und auf einer zweitägigen Tour meine ersten 4.000er Gipfel bestiegen und auf der höchsten Berghütte Europas übernachtet.

In meinem Tagebuch kannst Du über dieses besondere Erlebnis nachlesen.

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