Auf ein Tief kommt ein Hoch … ist nicht nur beim Tal – Gipfel – Wandern so
Heute bin ich wieder deutlich vorm Wecker munter geworden und auch gleich aufgestanden, ein Zeichen dafür, dass ich wohl ausgeschlafen war. Noch während Yoga beschloss ich weiter zu gehen.
Beim Entspannen und Genießen kommt im Moment nur Blödsinn raus, ich hebe mit das für später auf. Irgendwann werde ich schon so weit sein.
Außerdem warten so viele tolle, aufregende Punkte auf mich:
- der kleine, süße Jakob
- neue Herausforderungen der weiteren Strecke
- hoffentlich endlich mal die Wandersaison
- und vor allem, und das war der ausschlaggebende Punkt, mein Schatz mit Kasia, Gerwin, Irmi und Novi in einem Monat am Lago Maggiore!
Also ist das nächste Ziel nach Abholung der Informationen für Phase II am Sonntag am Abend in Innsbruck zu sein.
Vorbereitungen
Gestern habe ich wiedermal ein Outdoorgeschäft überfallen, habe das fast schon vermisst. 😉 Ein Edelstahlbecher gehört nun zu meinem Equipment. Das könnte, falls ich tatsächlich auf der Europahütte im unbeheizten Winterraum nächtigen sollte, wichtig sein. Weiters habe ich meine abgebrochene GabelLöffelKombi ersetzt. Äpfelschaben hält das Plastikbesteck trotz Stabilitätszusicherung nicht aus.
Da ich nicht immer wegen einer Gemüsereibe fragen möchte … nein, das stimmt eigentlich nicht, ich bin unverschämt und frag immer, aber das Andreas Hofer hatte tatsächlich keine, habe ich mit meinem Messer bzw. dem Plastiklöffel das Gemüse “püriert”. Geschnitten wird es ja von meinen zwei verwöhnten Hundedamen höchstens rund um den Futternapf ausgespuckt. Das Schaben der Karotten mit Messer ist eine ziemlich dreckige Aufgabe, da es sehr spritzt und wird vorzugsweise mit möglichst wenig Gewand in der Badewanne sitzend oder davor kniend gemacht. Beim ersten Mal habe ich das Messer an der Klinge gehalten und mich geschnitten. Naja, ein bisschen frisches Blut sollten sie ja eh auch bekommen. 😱 Die Äpfel werden, wie es schon Oma für mich gemacht hat, mit einem Löffel ausgehöhlt. Dazumals gab es ja auch g’scheite Löffel! Leider hat der Griff des abgebrochenen Löffels auch Spuren in Form einer Blase auf der Handinnenfläche hinterlassen.
Jedenfalls war das gestern eine abendfüllende Aufgabe mit viel Körpereinsatz und ich freute mich schon, ihnen das Mahl mit den leckeren Lamminnereien, die ich ergattert habe und dem Bioeigelb zu servieren. Sie haben es nicht mal angeschaut!!!! Wenn ich Pech hab, schlepp ich das über die Gliederscharte!
Um weitere Verletzung beim Gemüse/Obst-Mix zu vermeiden habe ich mein Equipment um eine Miniminiminigemüsereibe erweitert, die ich in einem chinesischen Ramschladen bekommen habe. Keine Ahnung, ob die was kann. Wir werden sehen.
Was immer noch fehlte, war die Prepaid Internet Karte. Vorgestern ohne Pass unterwegs musste ich diese Besorgung auf gestern verschieben. Ich habe mich nach einem informativen Beratungsgespräch beim drei Shop für Vodafone entschieden. Allerdings hatten die gestern gerade eine Release Einspielung und konnten mich nicht anmelden … ähm, selbes Problem hatten wir vor kurzem in Prag?!
Na gut, dann blieb das noch für heute zu erledigen. Bis 12:00 haben sie offen, d.h. nach Frühstück, Packen und dem obligatorischen Cache wäre das als nächstes am Program gewesen. Um 11:45 stand ich vor dem geschlossenen Geschäft! Na dann eben nicht Vodafone, der Verkäufer bei drei war eh sehr nett.
Und jetzt hieß es warten, denn es gab immer noch zwei Optionen.
Nach einem sehr motivierenden und konstruktiven Gespräch mitm Owner gestern Abend oder besser Nacht, denn es war kurz vor Mitternacht als wir gute Nacht sagten, beschloß ich, es über die Gliederscharte zu probieren. Ich bekam ganz genaue Anweisungen wie ich zu gehen hätte und wie ich beurteilen könnte, ob ein Weiterkommen möglich ist, dokumentiert mit Fotos. Kurz zusammen gefasst: wenn ich oben bin und ich seh das Ende des Schneefeldes dann geht es, wenn nicht, dann heisst es umkehren und den Bus nehmen.
Somit organisierte ich für heute eine Unterkunft so nah wie möglich am Startpunkt für morgen, um eben event. wieder zu dieser zurück zu kommen. Die Vermieterin war wieder sehr nett und besorgt, man merkt wir kommen wieder weg aus der Stadt und rein ins Gebirge. Sie meinte bevor ich ins Tal abzweige, soll ich mich nochmal melden und sie klärt inzwischen mit einen Bergführer, ob sie mich überhaupt gehen lassen, denn es liegt ganz viel Schnee oben.
Das mit dem vielen Schnee, wissen wir ja schon, ist sehr subjektiv.
Trotzdem brauchte ich einen Plan B und da kommt Novi ins Spiel bzw. sein heutiger Kommentar. 😉 Denn Plan B ist die Schmalspurvariante:
- von Bruneck nach Sterzing mit dem Zug
- von Sterzing taleinwärts über den Pretzhof
- Unterkunft im Tal suchen
- Und dann überlegen wie ich zum Brenner komm, denn wenn A nicht geht, dann geht Brenner über die Europa Hütte wahrscheinlich auch nicht
Also machte ich mal einen auf Bruneckerin und setzte mich zu Mittag auf meinen ersten Aperol und wartete auf den Anruf mit den Infos des Bergführers, eigentlich immer noch überzeugt, dass wir morgen durch den Schnee stapfen werden.
Zum Getränk gab es diesmal Chips, Brezel und eine Bruschetta. Ob die Brunecker das Lokal nach der Chipsvariation auswählen, auf die sie gerade Guster haben? Ich würde es so machen.
Hüfthoher Schnee
Um 13:00 kam dann die Hiobsbotschaft. Der Bergführer meinte zwar es bestünde keine akute Lawinengefahr, aber es liegt viel Neuschnee oben und ich müsste die letzte Stunde zur Gliederscharte durch hüfthohen Schnee stapfen und dahinter nochmal 1,5h. Zusätzlich wäre für heute Nacht Regen bzw. Schneefall ab 1600m angesagt. Das klang nicht nach Ende des Schneefeldes sei sichtbar.
Die Wirtin war jedenfalls sehr besorgt. Obwohl sie sich schon auf mich und meine zwei Wuffis gefreut hat, war sie der Meinung sie darf mich nicht gehen lassen, vor allem da ich allein unterwegs bin. Wenn ich dort irgendwo im Schnee stecken bleib, kann ich nicht mal um Hilfe rufen, da kein Empfang ist. Nicht zu vergessen, dass hüfthoch für mich komplettes Einsinken für meine vierbeinigen Begleiter bedeutet.
Ich hab ihr also versprochen ich gehe nicht, komm aber irgendwann mal wenn es geht, denn die Gliederscharte bleibt ein offenes ToDo!
Mit Tom noch kurz Rücksprache gehalten, aber es war klar, was er sagen wird. Ich habe versprochen die Wuffis und mich nicht in Gefahr zu bringen. Bei Stage #20 war es was anderes, da waren wir zu dritt und ohne Hunde, da wäre alles bewältigbar gewesen. So musste ich wohl hier mal zurück stecken.
Enttäuscht und mit dem Gefühl versagt zu haben, aber erleichtert, denn irgendwie hatte ich doch Angst, ging es also ans Umplanen. Unterkunft für heute gecheckt, Zugtickets gekauft und Tisch im Pretzhof reserviert …. die Reise geht also motorisiert weiter und die T-Wertung sinkt gerade rapide, dafür steigt die D-Wertung mit der ganzen Herumplanerei. 😉
Ok, das mitm Neuschnee in der Nacht glaube ich jetzt auch
Um 16:00 sind wir in Sterzing aus dem Zug gestiegen und machten uns auf den Weg talaufwärts entlang des 1er Wanderweges zum Pretzhof. Gegen 17:30 kam er dann, der Wolkenbruch gefolgt vom Gewitter. Da ich da schon so ne Ahnung hatte, ok es waren einfach ganz viele, ganz dunkle Wolken um uns und das App sagte auch Regen voraus, hatte ich die Jacke schon bereit und den Rucksack ins Regenverhüterli eingepackt. Aber dass es so schlimm wird, damit hab ich nicht gerechnet und dementsprechend auch die Regenhose nicht bereit gehabt. Um 18:30 kamen wir komplett durchnässt im Gasthof an. Die Begeisterung stand dem Chef nicht gerade ins Gesicht geschrieben, als er die nassen Hunde und mich sah. Ich blockte aber sofort ab und meinte er solle mir bitte einen alten Fetzten geben, dann hab ich sie im nu trocken und ich nehm auch einen nicht so schönen, heiklen Platz. Die Chefin, nehme ich an, hat sich dann aber gleich unserer angenommen, riesige Tücher zum Abtrocknen besorgt, Wasser für die Wuffis bereit gestellt, ein Handtuch für mich aufgetrieben, damit ich mich trockenlegen und umziehen konnte und ein Taxi für die restlichen 3 km organisiert. Dafür war ich sehr dankbar, denn es ist meist schwer mit zwei Hunden, geschweige denn zwei nassen Hunden, eines zu bekommen und gehen wollte ich nicht mehr, ich muss ja nicht nochmal nass werden, vor allem da ich ja nur zwei Hosen hab. Und wenn ich nicht mehr gehen muss, dann kann ich mir Zeit lassen und auch ein Achterle genießen.
Und dann kam das Essen und alles war perfekt!
zurückgelegte km: | 8,06 |
überwundene Höhenmeter: | 390 bergauf / 80 bergab |
höchster Punkt: | 1262m – Pretzhof |
tiefster Punkt: | 942m – Wiesen |
Stunden unterwegs: | 2,5 plus ein bisschen Bummeln in Bruneck |
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absolvierte Stages: | 0 |
gefundene Geocaches: | 1 |
davon T5: | 0 |
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Kosten: | |
davon Übernachtung: | |
Essen für Tiere: |
Fotos von heute
zur Unterkunftsbewertung
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Route auf Komoot