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By on April 22, 2017

Wir sind mittlerweile am dritten Tag von Anias Wanderung angelangt. Bis dato hatte ich ja hauptsächlich die Aufgabe, das Begleitfahrzeug (= mobile Unterkunft) zu steuern. Vor allem gestern ist ja etwas anders verlaufen als ursprünglich geplant. Aber natürlich sind wir nicht mit allem fertig geworden, was vorab zu erledigen gewesen wäre. Es war schon verwunderlich, dass wir am geplanten Tag der Abreise wirklich weg gekommen sind. Wir benötigen oft für kürzere und weniger wichtige Urlaube ein bis zwei Extra-Tage, um unser Zuhause in einem Zustand zu hinterlassen, der uns ein halbwegs entspanntes Gefühl bei der Abreise gewährleistet. Dass wir wirklich am Donnerstag Richtung Graz starteten, zeigt schon Anias Motivation und Entschlossenheit. Jedenfalls bin ich gestern dann noch mit unserem recht unhandlichen Schlachtschiff durch die Grazer Innenstadt und Aussenbezirke gekurvt, anstatt Ania auf der ersten langen Tour zu begleiten. Das sollte zumindest heute klappen. Ania startete nach der morgendlichen Yogastunde auf engem Raum um 7:30 alleine mit leichtem Gepäck los. Ich brach erst später mit Wohnmobil und Pupsen auf und traf mich mit ihr im Kaffeehaus Mosaik in Deutschlandsberg. Mit einem guten Frühstück gestärkt, ging Ania dann nochmals alleine ein paar Kilometer weiter, denn auch heute stand wieder eine gewaltige Tour am Programm und wir wollten die Pupsen etwas schonen. Etwas später habe ich sie ihr dann gebracht und ich fuhr weiter nach Eibiswald zu unserem Lieblingscampingplatz „Ölspur-Camping“, wo ich auch gleich herzlich empfangen wurde. Nachdem das Wohnmobile in die Waage gebracht und an den Strom geschlossen wurde, holte ich das Rad aus der Garage und radelte Ania entgegen. Pech für mich, dass am Weg von Eibiswald nach Schwanberg etliche Höhenmeter zu überwinden sind. Aber die tolle Landschaft hat die Quälerei durchaus erträglich gemacht, da macht sogar mir als Antiradler das Pedale treten Spaß. In Schwanberg wurde der Drahtesel geparkt und ich wanderte mit Ania zurück nach Eibiswald. Ich hatte das Glück, die schönere Hälfte des Weges mitzugehen. Es ging durch Wald und hügelige Wiesen zurück zum Campingplatz. Ania war am Ende dann schon etwas müde, immerhin hatte sie auch heute wieder 33 Kilometer in den Beinen. Das konnte ich durchaus nachvollziehen, denn obwohl ich nicht mal die Hälfte intus hatte, war ich über die Ankunft beim Wohnmobil erfreut.

33 Kilometer konnten Ania aber trotzdem nicht davon abhalten noch zweimal 7Minutes zu machen. Das ist ein hochintensives Zirkeltraining, bei dem man mit 30 Sekunden Belastung und 10 Sekunden Pause 7 Minuten Vollgas gibt. Ania macht das seit Jahresbeginn täglich, ohne Ausnahme, egal ob sie topfit oder todmüde ist. Mir ist nicht ganz klar, woher sie immer wieder die Energie dafür nimmt, aber ich finde es bewundernswert. Wo andere schon lange streiken, gibt sie nochmals Gas. Deshalb bin ich mir auch sicher, dass ihr die Wanderung nicht anhaben kann. Unsere Bedenken, dass die Pupsen überlastet werden, wird sie auf ein verträgliches Tagespensum bremsen. Dennoch lässt sich natürlich die Sorge um ihr Wohlergehen nicht ganz ignorieren, ich bin mir aber sicher, dass sie meine oberste Direktive „Gesundheit und Sicherheit geht vor“ ernst nimmt.

Ich habe heute jedenfalls wieder etwas Wanderluft geschnuppert und freue mich schon darauf, meine drei Liebsten wieder irgendwann ein Stück des Weges zu begleiten.

 

Tagesstatistik
zurückgelegte km: 33
überwundene Höhenmeter: 880
Stunden in Bewegung: 11,5

absolvierte Stages: 2
gefundene Geocaches: 2
davon T5: 0
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Route auf Komoot
Camping Eibiswald

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Höhe statt Ferne

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2017 war für mich das Jahr der weiten Wanderung – in 100 Tagen ging ich von Graz nach Monaco.

Als ich damals im Piemont am Monte Rosa vorbeigewandert bin, wusste ich … irgendwann werde ich diesen Gebirgszug nicht nur aus der Ferne betrachten. Aus “irgendwann” wurde “sehr bald” …

… und so habe ich 2018 meine Prioritäten anders gelegt und mich unter dem Motto “Höhe statt Ferne” kürzer, dafür höher nach oben orientiert und auf einer zweitägigen Tour meine ersten 4.000er Gipfel bestiegen und auf der höchsten Berghütte Europas übernachtet.

In meinem Tagebuch kannst Du über dieses besondere Erlebnis nachlesen.

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