Ein Sommerspaziergang Phase 2

Der Sonne entgegen

By on Juni 11, 2017

Vor der heutigen Strecke hatte ich ein bisschen Angst. Es war Sonntag. Wetterbericht sagte 29°C und wolkenfrei voraus. Wir waren am Radweg unterwegs! Sogar die im Hotel meinten, ich solle lieber den Zug nehmen, denn es wird die Hölle los sein.

Aber das richtige Timing, bis auf 30 Minuten, hat es dann zu einem sehr schönem, wenn auch anstrengendem Wandertag gemacht.

Der Wecker läutete um 4:00. Leider ist es echt schwer aufzustehen, wenn es draussen noch dunkel ist. 🙁 Nach 2x snoozen bin ich dann um 4:30 endlich aus dem Bett. Die halbe Stunde hat uns dann ständig gefehlt. Wie der Plan mit bei Sonnenaufgang gehen stand, hab ich gestern noch gezahlt und das Frühstück rausverhandelt. War gar nicht so einfach. Aber 7:30 ist einfach zu spät. Der Rezeptionist meinte aber ALLE Hotels bieten erst Frühstück um 7:30 an. Glück für mich, denn deswegen hatten wir den Radweg bis 9:00 fast ganz allein für uns.

Das Packen hat etwas länger gedauert, ich hatte ja Wäsche gewaschen und musste nun alles wieder verstauen. Zu meiner großen Freude war bis auf die Weste alles trocken, und Letztere trocknete dann um meine Hüften gebunden nach.

Um 5:30, also eigentlich genau zu Sonnenaufgang, aber 30 Minuten zu spät, denn es war bereits um 5:00 hell, stand ich vor einer verschlossenen Eingangstür, die nicht mit meiner Zimmerkarte zu öffnen war. Auch an der Notfallsnachtrezeptionstelefonnummer war niemand erreichbar. Langsam bekam ich die Krise – war alles umsonst? Gottseidank war ein weiterer Frühaufsteher gerade auf dem Weg zurück vom Fitnessraum und meinte, ich solle den Notausgang probieren. Auf das hätte ich auch kommen können, aber ich hatte noch kein Koffein intus und da ist man halt etwas langsamer. Um 5:36 starteten wir unsere Wanderung im Kühlen und das hielt auch wirklich lang an. Zuerst war die Sonne noch hinter den Gipfeln versteckt, dann spendeten Bäume entlang des Radweges genug Schatten und die Etsch genug kühle Brise, um die erste Hälfte auch wirklich angenehm zu machen. Sogar Kaffee gab es früher als erwartet. Da Sonntag war, erwartete ich keinen vor 9:00. Beim Radlertreff am Fischerteich war ich aber schon kurz nach 8:00, da sie aber bereits beim Herrichten für einen sehr starken Tag waren, bekam ich sogar einen Latte Macchiato. Das Plätzchen ist übrigens super nett und für eine Rast sehr empfehlenswert.

Nachdem ja alle Hotels ab 7:30 Frühstück anbieten, waren ab 8:45 die ersten Radler am Radweg. Ab 9:30 wurde es richtig unangenehm, aber für uns genau perfekt, oder eben 30 Minuten zu spät, denn wir wechselten gerade vom Radweg auf den Wanderweg. Dieser war zwar leider nicht ganz so schattig wie erwartet, aber dafür sehr schön, mit teils etwas steileren Klettereien und größtenteils entlang eines Walls, der sich hier durch das Tal zieht.

Nachdem die Sonne da schon da war und es langsam heiß wurde, hatte ich auch keinen Stress mehr und konnte auch ein bisschen cachen. Bis dahin wollte ich keine Sekunde des Kühlen verschwenden und bin an einigen vorbei gegangen, unter anderem an einem sehr spannenden T4,5. Auch T5er gibt es hier einige, aber die gehen ja nicht ohne entsprechender Ausrüstung. Aber lachen musste ich trotzdem, als ich eine frei in der Gegend herumstehende Leiter sah. 😉

Belohnungen gab es auch ein paar. Für die Pupsen den Kanal neben dem Wall, wo sie jederzeit reinhüpfen konnten. Es war nicht einfach Ryoko da wieder raus zu bekommen, ist zwar nicht so cool wie Schneefelder, aber sie hat sich wohl gefühlt. Für mich gab es am Weg einen Kirschbaum, der wohl gerade reif geworden war, denn es fehlte noch keine Kirsche und sie waren super lecker. Da ist es natürlich sehr praktisch, wenn man frische Gacksisackerln einstecken hat. Dass ich das zusätzliche Gewicht von mindestens 2kg tragen musste, war egal, waren ja nur mehr 2,5h.

Die zweite Belohnung für die Pupsen war, dass eine Umleitung, entlang des Wallwanderweges genau am Hotel vorbei führte. Zuerst nahmen wir ja die Umleitung nicht ernst. Ich hätte das Schild auch so verstanden, dass nur Radfahrer nicht weiter dürfen. Dann standen wir vor verschlossenen Türen. Während sowohl Ryoko – unten durch, wie auch ich – oben drüber, überlegten, wie wir weiter kommen, hat Pups sofort beschlossen, umzukehren. Ok, es ging seitlich auch ungut steil hinunter an der Stelle. Also brachte ich die zwei ins kühle Hotelzimmer und machte den restliche Kilometer, der heute noch sein musste, allein. Trotzdem waren sie sehr tapfer, denn an dem bisher heißesten Tag unseres Spaziergangs machten sie ihr ersten 30km!

Das Beste kam allerdings zum Schluß … denn heute hüpfte ich in den Pool und es war herrlich!

Tagesstatistik
zurückgelegte km: 31,7km
überwundene Höhenmeter:  250 bergauf / 580 bergab
höchster Punkt: 910m – Prad am Stilfserjocht
tiefster Punkt: 580m – Kastelbell
Stunden unterwegs: 9,5h

absolvierte Stages: 1
gefundene Geocaches: 5
davon T5: 0

Kosten: 65,70
davon Übernachtung: 53,20
Eiskaffee, Nussstrudel: 10
Frühstückslatte: 2,50
Tierfutter:

 

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Fotos von heute
zur Unterkunftsbewertung
Hotel Landhaus Mondschein
Route auf Komoot

Route

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3 Comments
  1. Antworten

    K2

    Juni 11, 2017

    Walle, walle, manche Strecke, daß zum Zwecke Wasser fließe und mit reichem vollem Schwalle … schrieb Johann Wolfgang von Goethe 1827, nichtsdestowenigervielmehrzumtrotz vermute ich, Du bist Südtiroler Waalwegen gefolgt 😉

    Sonnige Grüße nun wieder von jenseits der Alpen
    K2.

  2. Antworten

    Astrid

    Juni 12, 2017

    Liebe Ania,

    auch wenn wir länger nichts von uns hören haben lassen – wir sind noch immer bei deinem “Spaziergang” dabei 🙂
    Einfach bewundernswert – und dann noch 30 km an einem Tag!
    Ich bin von 40 km in zwei Tagen noch fertig – allerdings haben wir die in Prag und nicht auf 2000 m Höhe gemacht 😉

    Es ist unglaublich, aber jetzt hast du tatsächlich die Phase II auch schon fast geschafft!

    Einfach toll!

    Ganz liebe Grüße nach Südtirol!
    Astrid & Thomas

    • Antworten

      weltraumaeffchen

      Juni 13, 2017

      Hallo,

      ja, es ist echt ein Wahnsinn wie die Zeit vor allem jetzt zum Schluß vergangen ist. Es fehlen jetzt nur mehr 4 Stages! Davon mache ich hoffentlich morgen zwei und zwei mit meinem Besuch und dann wird es wieder ganz anderes, ganz spannend und hoffentlich ein bisschen leichter.

      Ich hoffe, Ihr hattet einen schönen, erholsamen Urlaub!

      Liebe Grüße aktuell aus Moos in Passeier, Ania.

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Höhe statt Ferne

zur StoryView more

2017 war für mich das Jahr der weiten Wanderung – in 100 Tagen ging ich von Graz nach Monaco.

Als ich damals im Piemont am Monte Rosa vorbeigewandert bin, wusste ich … irgendwann werde ich diesen Gebirgszug nicht nur aus der Ferne betrachten. Aus “irgendwann” wurde “sehr bald” …

… und so habe ich 2018 meine Prioritäten anders gelegt und mich unter dem Motto “Höhe statt Ferne” kürzer, dafür höher nach oben orientiert und auf einer zweitägigen Tour meine ersten 4.000er Gipfel bestiegen und auf der höchsten Berghütte Europas übernachtet.

In meinem Tagebuch kannst Du über dieses besondere Erlebnis nachlesen.

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