Frühstück im Bett
Klingt zwar sehr nett, war es aber nicht.
Ich bin heute schon um 5:00 auf, erstens, planmäßig geweckt vom Wecker und zweitens, bestätigt vom krähenden Hahn. Ich wollte früh los, da die Strecke zwar kurz aber steil war und viele HM hatte. Kurz nach 6:00 war ich dann in der Gaststube und wurde wie versprochen vom Mann mit weißem Spritzer (um 6:00!!!) begrüßt und von einer Rauchwolke … pfff des geht gar nicht. Also Kaffee und Frühstückssachen zusammen gepackt und wieder rauf ins Zimmer und da es in diesem keinen Tisch gab, frühstückte ich im Bett.
Hatte den Vorteil, dass im Zimmer eine gute Internetverbindung war und ich mit meiner Schwester skypen konnte, die vor zwei Tagen Namenstag hatte und ich gerade in einem Netzloch im Koschutahaus saß. 🙁 Aber wir feiern das alles am Lago Maggiore nach / vor / passend!
Dann musste der Rucksack regensicher umgepackt werden, denn es schüttete. Da aber das Wetter App bereits für 10:00 Auflockerung versprach, überlegte ich gar nicht lange ob wir gehen sollen oder nicht. Und das Versprochene trat auch ein, etwas später, aber es hörte tatsächlich auf zu regnen. Allerdings blieb die trübe, nebelige Stimmung und zwar auch am Gipfel. Das bedeutet, ich hatte heute mein zweites Gipfelkreuz ohne Aussicht (und ohne Gipfelschnaps) im Nebel. Ich glaube die Aussichtsfotos wird wohl einer meiner Vorgeher nachliefern müssen. Trotzdem machten wir kurz Rast auf 1840m, trugen uns ins Gipfelbuch ein, aßen getrocknete Innereien und ein Brot aus der Bretteljause vom Koschutahaus (nicht jede von uns alles) und versuchten Fotos im Nebel zu machen.
Warum macht man eigentlich immer am kältesten und ungemütlichsten Ort Pause? Schon bei unseren Probewanderungen auf der Hohen Wand meinte Manfred, dass sich das so gehört und ja, es stimmt, aber eigentlich ist es nicht sehr gscheit. Ich war verschwitz von Innen, naß von Außen, es war zu kalt zum Umziehen und Wind und Nebel machten es auch nicht besser. Somit sind wir schnell wieder weiter, auch wenn die Pupsen gern noch ein bisserl verweilt wären.
Verlorenes Vertrauen in Koomi
Der Weg, den wir gewählt haben, war trotz Wetter sehr schön, im Gegensatz zu der von Koomi vorgeschlagenen Forststraße. Ich glaube sie ist immer noch sauer! Nein, im Ernst jetzt, ich verstehe nicht ganz warum komoot bei der Planung der Routen nicht standardmäßig die Wanderwege nimmt. Gestern war es ja quasi egal, beide Wege waren ähnlich abenteuerlich. Aber heute hätte ich die schöne Gratwanderung gegen eine Fortstsraße tauschen sollen?! Klar war es sicher anstrengender, weil steiler und gefährlicher, da durch den Regen sehr rutschig, aber wie das Wetter sein wird, konnte Koomi nicht wissen, als ich die Route geplant habe. Wenn ja, dann bekomme ich Angst vor ihr.
Ich werde wohl etwas genauer überprüfen müssen, was da eigentlich für Routenvorschläge kommen bzw. mich mit meinen Beratern kurz schließen 😉
Luxus pur
Die Strapazen des Weges, die neblige Aussicht, das nasse Gewand, … all das war vergessen als ich das Zimmer betrat. Ich ahnte schon, dass die heutige Unterkunft sehr nett sein wird, denn der Eingangsbereich war schön und liebevoll dekoriert. Da kam ich mir gleich etwas deplatziert vor, denn am letzten Stückchen des Weges sind beide Hunde in eine Schlammlacke gestiegen und waren bis zum Bauch dreckig. Während die brave Vaishavi sich im Bachzufluss noch die Pfoten hat waschen lassen, war ich nach den Versuchen Ryoko zu waschen, dreckiger als beide Hunde zusammen. Aber die Wirtsleute waren gleich glücklich, als ich noch bevor ich nach dem Zimmer / Frühstück / WLAN fragte, zuerst wissen wollte, wo ich uns draussen von Matsch, Gatsch und Co befreien könnte. Das Spektakel „Ania wäscht Ryoko mit Schlauch“ war sicher sehenswert. Ein vorbeifahrender Postler bleib gleich stehen und wollte mit Leckerlies behilflich sein. Hilft alles nichts. Aber zumindest waren wir nicht mehr dreckig, sondern nur mehr nass.
Das Zimmer also … gemütlich kuschelig klein, und das Bad schön, sauber, modern, warm, getrennt durch eine Glaswand! Ich machte sofort meine 7 Minutes und verbrachte dann glaube ich eine Stunde unter der Dusche. Wenn nicht der Magen geknurrt hätte, würde ich immer noch dort stehen. Aber ich glaube ich gehe heute einfach nochmal. Und ich riech so gut nach Honigseife. 😉 Ich beschloss sogar ganz frische Sachen anzuziehen, ich kam mir wieder wie ein Mensch vor.
Und wenn ich es mir schon gut gehen lasse, dann so richtig. Zum Essen also als Vorspeise ein Almkräuter Süppchen, als Hauptspeise Carpaccio mit Bärlauchpesto und als Nachspeise Kaiserschmarren bestellt. Gott sei Dank hat sich Charlie zu mir gesellt und konnte dann bei der Nachspeise mit helfen. Von Ferlach sind es mit Auto nur 8 Minuten zum Deutschen Peter und so kam er mal schnell auf nen Kaffee vorbei. In netter Gesellschaft plante ich also die nächsten Tage und plante alles um, wiedermal. 🙂
Bin selbst schon gespannt, wie ich die kommende Strecke gehen werde.
zurückgelegte km: | 11,9 |
überwundene Höhenmeter: | 1290 |
höchster Punkt: | 1840m – Ferlacher Horn |
tiefster Punkt: | 550m – Waidisch |
Stunden unterwegs: | 7 |
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absolvierte Stages: | 1 |
gefundene Geocaches: | 2 |
davon T5: | 0 |
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Kosten:? | |
davon Übernachtung: | |
Abendessen: | 34,60 |
Essen für Tiere: | ? |
Fotos von heute
zur Unterkunftsbewertung
Deutscher Peter
Route auf Komoot
Volker Rinner-Hänsel
Ich bin auch diesselbe Strecke wie du gegangen, weil ich brav dem 03er gefolgt bin. Allerdings war meine Nacht im Zelt in der Nähe des Gipfels vom Ferlacher Horn sehr unruhig (Gewitter!).
Aber das Frühstück im Deutschen Peter habe ich nur in bester Erinnerung.
Bin schon sehr neugierig, wie dein Weiterweg ist, schließlich sind ab hier viele Variationen möglich.
lg
weltraumaeffchen
Ich bewundere Dich, Zelt wäre für mich nicht nur wegen dem Zusatzequipment und somit Gewicht nicht in Frage gekommen.
Ich bin auch schon sehr gespannt, wie es weiter geht. Noch ist alles offen. Jetzt geht es mal ins Tal und zu Freunden einen Tag Pause machen 🙂
LG, Ania.