Ein Sommerspaziergang Phase 1

Von Herausforderungen und Süchten

By on Mai 13, 2017

Nachdem uns in der Früh nicht nur die nette Wirtin mit einem Lächeln begrüßte, sondern auch die Sonne, wurde schnell umgeplant. Kein Wunder eigentlich, dass ich so viel Zeit mit Planen verbringe, wenn ich ständig das Geplante über den Haufen werfe. 😉

Jedenfalls gab es mal einen Ausrüstungswechsel. Der Trackingrucksack wurde durch den Kletterrucksack ersetzt, der Haubenschal durch einen Helm, die Wanderstöcke durch das Klettersteigset – ein T5er war dran!

Es war auch hier wieder nicht klar, wie weit wir raufgehen können. Die Wirtsleute und Stammgäste meinten maximal bis zur Hälfte, denn oben läge sehr viel Schnee. Die Subjektivität der Schneewahrnehmung bestätigte sich aber wieder als wir beim Zustieg zum Klettersteig einen Kletterer treffen. „Klar geht das, bis ganz rauf und noch weiter!“ sagte er bevor er sich ins Drahtseil hängte und hinter der ersten Kante in Windeseile verschwand … also davor machte er noch ein unscharfes Foto von uns beiden. 🙂

290Hm, von Schwierigkeit A bis D alles dabei und auch sehr abwechslungsreich. Es war zwar anstrengend, aber super auch mal andere Muskeln zu beanspruchen! Und dann kam endlich die Belohnung! Ein tolle Aussicht nicht nur nach Kärnten, sondern auch endlich mal nach Italien! Das neue Fisheye-Objektiv konnte gleich mal getestet werden.

Beim Abstieg aus dem Klettersteig kamen wir biem Zustieg zum nächsten vorbei, wo natürlich auch ein T5er versteckt ist. Ich bin sehr froh, dass mein Schatz so vernünftig ist und mich gebremst hat, den auch noch zu holen. Denn nicht nur wäre sich dann die danach geplante Stage #21 ausgegangen, auch wäre es nicht sehr vernünftig gewesen, da wir beide schon etwas müde waren und der Klettersteig doch eine Spur heftiger war.

Die Sucht nach T5

Im Gegensatz zur Schokobonsucht ist meine T5 Sucht erst ein halbes Jahr alt. Noch Mitte letzten Jahres hätte ich mir nicht vorstellen können, mich von Felskanten und Brücken abzuseilen, auf 30m hohe Bäume rauf zu klettern oder in Höhlen abzusteigen, denn ich hatte eine ziemliche Höhenangst bzw. bildete mir das zumindest ein. Dann fing ich an immer extremere Herausforderungen anzugehen. Es war ein sehr intensives T5er Halbjahr, in dem ich vieles gelernt und meine Höhenangst überwunden, aber auch viel Zeit in das T5ern investiert und vieles andere vernachlässigt habe. Getrieben von meinem Ehrgeiz ließ ich mich von einer anderen Challenge ergreifen – dem Bedürfnis eine gewisse Statistik anzuführen, die aussagt wer wie viel T5er in einem Jahr gemacht hat. Bis zum Start meines Sommerspaziergangs führte ich diese haushoch an.

Und nun habe ich alles andere liegen gelassen und mache den einen T5er … ob mich dieser von meiner T5er Sucht befreit?

Von der Schokobonsucht definitiv nicht, das hat man gestern wieder gesehen 🙂

Jedenfalls ist nun meine Sommerspaziergangstatistik um einen T5er reicher, den ich dank Tom heute machen konnte. Ist zwar nett, aber das wahre Erlebnis war der Klettersteig und dieses mit Tom teilen zu können. Beim Abstieg begleitet uns dann auch noch ein Murmeltier einen Teil des Weges … sie sind wohl deutlich neugieriger und mutiger, wenn die Wuffis nicht dabei sind.

Ist auch kein Wunder, denn auf dem Weg zur Stage #21 hat Vaishavi wirklich ihr Näschen in jedes Murmeltierloch hineingesteckt, aber die Tierchen haben sie ziemlich ausgelacht. Die heutige Stage haben wir ja von der anderen Seite, sprich von Westen angegangen und es war auch wieder eine sehr schneearme und diesmal wirklich leichte Wanderung. Hinauf sind wir den neuen 403 “rückwärts” gegangen, hinunter offenbar den alten Wanderweg.

Nach dem Einkehren im Plöckenhaus schloß eine Bridge Partie mit meinen Eltern noch den sehr schönen und abwechslungsreichen Tag ab … wenn da nur nicht der morgige Abschied im Hinterkopf wäre …

Tagesstatistik
zurückgelegte km: 14,628
überwundene Höhenmeter: 1040
höchster Punkt: 1783m – am Klettersteig Richtung Cellan
tiefster Punkt: 1218m – Plöckenpass
Stunden unterwegs: 6

absolvierte Stages: 1
gefundene Geocaches: 4
davon T5: 1 (JUHUU)

Kosten: ?
davon Übernachtung: ?
Abendessen: ?
Essen für Tiere: wurde geliefert
Links

Fotos von heute
zur Unterkunftsbewertung
Gasthof Untere Valentinalm
Route auf Komoot

Route

T5er

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2 Comments
  1. Antworten

    Volker Rinner-Hänsel

    Mai 14, 2017

    Ich bin schon wieder beim Zurückschrauben, was meine GC-Sucht angeht. Letztes Jahr habe ich versucht jeden Tag einen GC zu machen, aber das war echt stressig. Daher habe ich mir dieses Jahr vorgenommen, mehr Mysties und Multis zu machen oder aber Wandertradis.
    Auf meiner Wanderung im Sommer wird es wohl etwas anders ausschauen, da hab ich schon die ganze Strecke herausgesucht und alle möglichen Geocaches gespeichert.
    Ich werde sicher einige Male nach dir den einen oder anderen Geocache besuchen. (Letztes Jahr war ich ja auch des öfteren hinter vergissmi.net).
    Ad Pläne über den Haufen schmeißen:
    Das war für mich letztes Jahr auch eine wichtige Lektion, dass ich mich nicht akribisch an meine Pläne halten muss. Mir hat die Erkenntnis, dass ich selbst mein Tempo bestimme sehr geholfen, damit ich im Endeffekt durchgehalten habe.
    Und ab der dritten oder vierten Woche gehst du eh schon wie von selbst. Da hab ich nicht einmal meinen schweren Rucksack gemerkt.

    • Antworten

      weltraumaeffchen

      Mai 15, 2017

      Guten Morgen,

      “a cache a day keeps the doctor away” … ist auch mein Motto … gilt aber nur für physische Ärzte, ob das für die Psyche so gut ist,, ist ne andere Frage 🙂

      Rucksackgewicht merke ich auch fast gar nicht mehr, bin auch schon etwas großzügiger beim Packen und spare nicht jeden Gramm ein … aber schauen wir, wie es mir heute nach drei tagen Pause und 22km über 1250Hm geht. Irgendwie bin ich ja froh, dass die Conny Alm geschlossen hat und ich nicht überlegen muss, tatsächlich über 2000Hm zu machen 😉

      Liebe Grüße, Ania (aus dem verregneten Lesachtal).

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Höhe statt Ferne

zur StoryView more

2017 war für mich das Jahr der weiten Wanderung – in 100 Tagen ging ich von Graz nach Monaco.

Als ich damals im Piemont am Monte Rosa vorbeigewandert bin, wusste ich … irgendwann werde ich diesen Gebirgszug nicht nur aus der Ferne betrachten. Aus “irgendwann” wurde “sehr bald” …

… und so habe ich 2018 meine Prioritäten anders gelegt und mich unter dem Motto “Höhe statt Ferne” kürzer, dafür höher nach oben orientiert und auf einer zweitägigen Tour meine ersten 4.000er Gipfel bestiegen und auf der höchsten Berghütte Europas übernachtet.

In meinem Tagebuch kannst Du über dieses besondere Erlebnis nachlesen.

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