Ein Sommerspaziergang Phase 1

Von Hüttenwirten, Jägern, Geocachern und hilfsbereiten Kärntnern

By on April 27, 2017

… Und ich dachte, es wird heute nichts zu berichten geben. 🙂

Hüttenwirte

Als ich munter wurde, war mal die gute Nachricht: kein Schnee … das war aber eigentlich auch nicht zu erwarten. Die schlechte Nachricht war, es regnet wirklich und heute traf regnen auch definitiv mehr zu als nieseln. Aber gut, wir sind ja nicht aus Zucker und die Regenhose will auch eingeweiht werden. Zumindest war klar, dass wir nicht über den hier nahe gelegenen Gipfel, die Topitza (1649m) gehen und somit auch nicht wirklich einen Stress haben.

Beim Yoga und Packen habe ich mir ein bisschen mehr Zeit gelassen als sonst, denn im Privatbereich von Eddi, der gleich neben dem Badezimmer war, war nichts zu hören. Er schlief wohl noch. Kurz vor 8:00 habe ich dann aber doch angeklopft und kurz darauf auch schon einen von insgesamt drei Kaffees und eine Ghibanizza, eine slowenische Spezialität gemacht von Eddis Frauen (?! da habe ich nicht näher nachgefragt) bekommen.
Dann wurde über den zu wählenden Weg beratschlagt, Eddi meinte, der Wanderweg sei gut genug, ich und auch Tom, am anderen Ende der Welt ( so weit weg 🙁 ), nicht. Gestern war es schon sehr rutschig und nur die Wanderstöcke retteten mich vor einer Kollision mit dem Erdreich. Ich konnte auf diese Erfahrungen heute echt gut verzichten. Und um Tom zu zitieren, war heute eh schon ein kack Tag, was das Wetter angeht, also war es schon egal und ich entschied mich für die Strasse.

Und das war auch gut so, denn den ersten Teil mussten wir trotzdem am Wanderweg gehen, um bei Stage #9 vorbei zu kommen. Etwas, das ich schon gestern befürchtet habe, ist dann aufgetreten. Nicht nur die Hütten, die Gondeln und die Lifte haben Nebensaison und bereiten sich auf den Sommer vor. Auch die Wanderwege! Ein „Befristetes forstliches Sperrgebiet! Betreten Verboten!“ – Schild kreuzte unseren Weg, gefolgt von ganz vielen Zweigen und Tannen und Baumstämmen und sonst noch anderem Zeugs. Mit zwei Hunden an der Leine da durch ging nicht, nicht mal mit einem. Also habe ich beide abgehängt und mich durchgekämpft, was mit dem Rucksack echt nicht so einfach war. Leider hat Ryoko ihre wieder gewonnene Freiheit gleich ausgenützt und wollte nicht mehr zu mir zurück an die Leine kommen. Leckerlies waren im Rucksack regensicher verstaut und auf den Trick mit der leeren Hand fällt sie nicht mehr rein. Erst als bei der Stage dann ein Haus war und sie vor der Tür gewartet hat, um einzukehren, konnte ich sie einfangen. Das wird noch sehr, sehr lange dauern, bis ich sie wirklich so wie Vaishavi ohne Leine laufen lassen kann. Ich weiß gar nicht, ob da vier Monate reichen.

Jäger und Geocacher

Weiter ging es dann unspektakulär die Strasse entlang und wurde erst beim dortigen Geocache spannend. Das war mit ein Grund warum ich nicht den Wanderweg ohne Gipfel gehen wollte, denn dann hätte ich heute gar keine Dose loggen können. Und das geht leider wegen so einer bestimmten Challenge (*) so ganz und gar nicht. Dieser Cache war aber eher ziemlich unsicher, denn als letzter Eintrag war ein DNF (*) (did not find) aus Dezember – wer weiß, ob die Dose überhaupt noch da ist. Einen Plan B gab es nicht wirklich, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Versteckt sollte sie auf einer Linde in 2m Höhe sein. Linde habe ich gefunden und auch den offensichtlichen Versteckort, denn in 2m Höhe spaltete sich der Stamm und bot ein perfektes Plätzchen für das Versteck. Aber was nun – mit 1,60m etwas schwierig. So habe ich mich in der unmittelbaren Umgebung nach Hilfsmitteln umgeschaut und alles was ich gefunden habe angekarrt: drei Holzpfosten, einen mit Nägeln, die sich als Leiter eignete und zwei Mistgabeln zum Anhalten. Dies half leider alles nichts, denn die Holzpfosten rutschten weg und ich war immer noch zu klein. Während ich da so herumwerkte fuhr ein Jäger vorbei, stoppte, legte den Rückwärtsgang ein und kam zu mir.

Ouuups … ich war aufs Schlimmste vorbereitet – Hunde liegen frei herum, die eine ist gar nicht angehängt, ich klettere auf Bäumen und hab auch noch zwei Mistschaufeln geklaut! Aber nein, er meinte nur: „ja, da oben ist was unter Steinen“. Jap, die Steine habe ich schon gesichtet. Er erkannte sofort mein Problem, und während ich die Pfosten vorm Wegrutschen fixierte, kletterte er auf meine Leiterkonstruktion, befreite das Baumloch oben von Dreck und Blättern und fischte die Dose aus seinem Versteck. Er hatte keine Ahnung von Gecoachten, sah nur immer wieder hier Leute rauf kraxeln und irgendwann bemerkte er die Steine. Jetzt kennt er sich aus und weiß auch was mich in die Gegend verschlagen hat.

Teamwork required

Hilfsbereite Kärntner

Auch in Bad Eisenkappel traf ich gleich sehr hilfsbereite Wirtsleute, denn ich musste, nachdem ich die Wuffis im Zimmer abgeliefert habe, noch “jagen” gehen und bekam ein Taxi zum Billa – voll nett!

Somit war ich bereits um 14:00 fertig mit Raubtierfütterung, 7Min, Duschen und konnte mich am Nachmittag produktiv der Arbeit widmen.

Fotogalerie

Auch war endlich Zeit den Blog um eine Fotogalerie zu erweitern. Ihr findet nun immer bei den Links auch die Links zu den passenden Fotos bzw. hier alle Fotos. Wenn Ihr am Kalender in dem Sideblock einen Tag auswählt kommt Ihr zum Beitrag und zu den Fotos des jeweiligen Tages.

more is still to come

Tagesstatistik
zurückgelegte km: 12,5
überwundene Höhenmeter: 20
höchster Punkt: 1255m – Koprein Petzen
tiefster Punkt: 566m – Bad Eisenkappel
Stunden in Bewegung: 3

absolvierte Stages: 1
gefundene Geocaches: 1
davon T5: 0

Kosten: 67,05
davon Übernachtung: 36
2x Cafe Latte: 5
Essen für Mensch (Billa): 18,22
Essen für Tier (Billa): 7,83
Links

Fotos von heute – während der Wanderung blieb die Kamera regengeschützt, deswegen nur Indoor Fotos
Route auf Komoot
Gasthof & Pension Podobnik

Route

Begriffsklärung:
DNF – did not find, bedeutet, wie der Name schon sagt, dass man den Geocache nicht gefunden hat. Kann natürlich als Ursache eine unzureichende Suche haben, aber auch eine fehlende Dose. Das ist dann für die nächsten Suchenden wichtig, um eventuelle unnötige Wege sich zu ersparen, aber vor allem auch für den Owner, der sich dann die Location anschauen sollte, ob alles in Ordnung und die Dose auch am vorgesehenen Ort ist.
Challenge – ist eine spezielle Art eines Geocaches, denn man kann diese Dose nur dann loggen, wenn man bestimmte Anforderungen erfüllt. Die Challenge, von der ich spreche, verlangt, dass man 365 Tage lang jeden Tag mind. einen Geocache findet. Nachdem ich ja ohnehin vier Monate für einen Geocache investiere, kann ich da gleich an dieser Challenge arbeiten. Diese ist übrigens Tom ein Dorn im Auge, ein sehr großer 🙂 aber jetzt ist sie und ich ja weit weg.
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11 Comments
  1. Antworten

    Apollo

    April 27, 2017

    Na, deine Challenge in Kombination mit Punschkuchl wird ja spannend!

    • Antworten

      weltraumaeffchen

      April 28, 2017

      jap, das wird die Challenge in der Challenge 😉

      • Antworten

        Apollo

        April 30, 2017

        Challenge zum Quadrat! 😱

  2. Antworten

    Apollo

    April 27, 2017

    In Bad Eisenkappel gibt es jedes Jahr im Winter das traditionelle Kirchleintragen, genannt Ante Pante Populore. Eine sehr schöne Veranstaltung, bei der selbst gebastelte und mit Kerzen erleuchtete Kirchlein im Bach schwimmen.
    Nur so.

    Wenn die Wanderwege auch noch Nebensaison haben, nimm doch Spazierwege. Du machst ja einen “Sommerspaziergang”. 😉
    Sehr lustige Bezeichnung des Owners übrigens für diesen Cache! 😳

    • Antworten

      K2

      April 28, 2017

      Hallo Apollo.

      Mir dünkt, man sollte diesen Owner nicht mit Spaß in Zusammenhang bringen 😉

      Schöne Grüße
      K2.

      • Antworten

        Apollo

        April 28, 2017

        Hallo K2,
        ich möchte natürlich niemanden verunglimpfen und keine Geocacheehre verletzen.
        So laienhaft hätte ich halt folgende Gleichung aufgestellt:
        Geocaching = Freizeit
        Freizeit = Spaß
        Und der Rest ergibt sich.
        😁

        Aber wenn ich dieser Tage in unserem kuschlig warmen Hause sitze und auf die Karawanken blicke, wo sich die “slowenische Katze” über die Berge schiebt und sie in eine vermutlich ziemlich unwirtliche Hülle steckt, kommt mir das Schaudern.
        Da denk ich an Ania wie sie dort herumkrebst und sinniere über die Bezeichnung “Spaziergang”…

        LG Apollo

        • Antworten

          K2

          April 29, 2017

          Hallo Apollo.

          Dein Gleichungssystem offenbart zwar vielleicht keine offensichtlichen Widersprüche, allerdings ist das unter Umständen etwas eindimensional betrachtet.
          Man könnte ja beispielhaft auch auf folgende Ableitungen aus den gegebenen Fakten kommen:
          1. Der Spaß des Sadisten ist das Leid des Masochisten 😉
          Und letzterer hat noch seine helle Freude daran … *lol*
          2. Der subjektive Ernst des einen, mag anderen fälschlicherweise objektiv wie Humor vorkommen.

          Richtig philosophisch bis hin zu paradox kann es dann werden, wenn man über den Wahrheitswert der Aussage eines Lügners nachdenkt, daß er gerade lüge … 🙂

          Schöne Grüße
          K2.

          • Apollo

            April 30, 2017

            Puh!

            Als ich Geocaching kennen lernte, sah ich das als Schnitzeljagd im Freien, wo man Ziffernsummen bildet und Koordinaten ausrechnet. Seit Ania weiß ich, dass ein T5 nicht nur ein schicker Bus ist.
            Aber hier kommen ja nun jede Menge Theorien ins vermeintliche “Spiel”!

            Bedeutet das also, dass Geocacher mitunter masochistische Lügner sind, die ihre Geocaching-Qualen verheimlichen um andere Menschen glauben zu machen, sie tun dies aus Freude? 😉
            Wenn dem so ist, sollte sich jeder Geocacher fragen, warum ihn das Geocaching so reizt.
            Vielleicht aber auch lieber nicht, die Kompesationsmechanismen so vieler Menschen sollte man wohl besser nicht zugleich außer Kraft setzen. 😲

            LG Apollo

        • Antworten

          K2

          April 29, 2017

          P.S.: Evtl. sollte Ania statt “Spaziergang” besser – da bei Ihr treffender – den Begriff “Gassi-gehen” verwenden 🙂

          • Apollo

            April 30, 2017

            Stimmt, das würde besser passen! 😄

            Aber ich fürchte, man darf einen Cache wohl nicht einfach so umbenennen.

          • K2

            Mai 1, 2017

            Hatte dem Owner mal ein Angebot gemacht, daß man nicht ablehnen kann.
            Und siehe da, ein Dürfen muß möglich gewesen sein können … 🙂

            K2.

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Höhe statt Ferne

zur StoryView more

2017 war für mich das Jahr der weiten Wanderung – in 100 Tagen ging ich von Graz nach Monaco.

Als ich damals im Piemont am Monte Rosa vorbeigewandert bin, wusste ich … irgendwann werde ich diesen Gebirgszug nicht nur aus der Ferne betrachten. Aus “irgendwann” wurde “sehr bald” …

… und so habe ich 2018 meine Prioritäten anders gelegt und mich unter dem Motto “Höhe statt Ferne” kürzer, dafür höher nach oben orientiert und auf einer zweitägigen Tour meine ersten 4.000er Gipfel bestiegen und auf der höchsten Berghütte Europas übernachtet.

In meinem Tagebuch kannst Du über dieses besondere Erlebnis nachlesen.

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