Ein Sommerspaziergang Phase 2

Ein teures Pflaster

By on Juni 1, 2017

Die Wahl der Unterkunft läuft leider, seit dem wir nicht mehr in AT sind, nicht ganz so rund. 😞

Das B&B in Isola war super und Alistairs Ferienwohnung war ganz ok, aber sonst greif ich ständig daneben. Das liegt sicher auch daran, dass einfach nicht genug Zeit zum Planen und schauen ist. Bis jetzt hab ich immer am Vortag für den nächsten reserviert und das meist spät am Abend, wenn ich müde war. So richtig ins Ungewisse trau ich mich dann doch nicht los ziehen. Es ist einfach nicht garantiert, dass ich eine Unterkunft für uns drei finde. Aber vielleicht kommt das noch oder ich leg mir nach Vorbild noch ein Zelt zu. 🙂

Man muss aber auch sagen, dass die Auswahl an Schlafplätzen nicht sehr groß ist, wenn man auf booking.com dann als Filter “Haustiere erlaubt” eingibt. Wenn dann überhaupt noch zwei übrig bleiben, dann ist die Chance, das man die bessere Wahl trifft 50:50. Gestern hab ich dann einfach für heute das Günstigere genommen, auch wieder ein Appartement … und übersehen, dass 70,- Reiningungskosten nicht inkl. sind.

Ich wollte aber eh bald mal einen Tag Pause einlegen. Ich muss mal ein bisschen die Schneeverhältnisse studieren, die Hüttenwirte durchrufen, schauen wo es nun weiter gehen soll, so easy-cheasy wie die ersten vier Stages wird es nicht mehr, denn es geht noch höher rauf. Wäschewaschen ist auch schon dringendst notwendig, nach den doch längeren Touren der letzten Tage, war einfach nie Zeit für so etwas. Ok und einen Earthcache gibt es hier auch, zu dem wollen wir morgen hin spazieren – wegen dem Icon wäre es. 😉 Wenn es in Isola eine Einkaufsmöglichkeit gegeben hätte, wäre ich dort geblieben. Aber so wird es wohl Maloja, damit sich die Endreinigungskosten zumindest auszahlen.

Dogiefood

Der nächste teure Spaß ist das Fleisch für die Wuffis. Wie ich Alistair gebeten habe, 1kg Rindfleisch oder ein Huhn für sie zu besorgen, hat sie mich gefragt, ob ich schon mal in der Schweiz war und ob mir bewusst ist, wie teuer das ist. Ja ist es. Die Zwei essen um 20,- bis 30,- am Tag! Ich esse die Restln vom Frühstück. Sie hat mir dann 1,5kg tiefgefrorenes Putengeschnetzeltes um 20,- gekauft und war glücklich, so günstig davon gekommen zu sein. Leider war es gesalzen, aber das kann man abwaschen.

Bus- und Zugfahren

Es ist zwar super, dass hier die Hunde ohne Maulkorb fahren dürfen und dass es bis auf den einen Buschauffeur in Roveredo keine Probleme gab, aber dafür kostet es auch nicht wenig. Sie zahlen zwar nur Halbpreis, das sind aber für eine Talfahrt für uns drei dann trotzdem meist 30,-.

Autostoppen ist leider keine Option. Ich bin mit den Pupsen schon genug Strassen entlang spaziert, nie wäre jemand auf die Idee gekommen, anzuhalten. Gestern auf 1km Länge, als ich allein unterwegs war, gleich zwei. Niemand nimmt freiwillig zwei Hunde mit.

Das bedeutet aber, dass ich bei meinen Überlegungen für die weitere Tour mit einbeziehen muss, dass es einfach nicht geht, wegen einer Stage in ein Tal rein und am nächsten Tag wieder raus zu fahren. Sonst muss ich mir doch noch nen Job auf ner Alm suchen, natürlich auf einer Schweizer Alm, in der Hoffnung sie zahlen auch entsprechend mehr. 🙂

Und jetzt sind wir in der Gegend von St.Moritz, da trau ich mich gar nicht einkaufen gehen 😱, dabei bräuchte ich endlich mal Gamaschen, die Softshellhose ist einfach zu heiß. Und meine Jesuspatscherln habe ich, befürchte ich, auch beim gestrigen Trocknungsversuch ruiniert. 😞

Aber zumindest bin ich in der deutschsprachigen Schweiz. Ich versteh zwar immer noch keinen, aber sie verstehen mich.

Allein

Nachdem wir in unserem riesigen Appartement angekommen sind und sich die zwei Damen es schon sehr gemütlich gemacht haben, beschloss ich heute allein auf Wanderung zu gehen. Es war schon Mittag, also einerseits heiß und andererseits schon etwas spät, und eine Pause schadet zumindest Vaishavi auf keinen Fall. Gestern beim Abstieg war sie glaube ich schon etwas fertig, zumindest hat sie nicht mehr so genau geschaut wo sie hinsteigt und ist in einer Regenabflussrinne stecken geblieben.

Nachdem ich den Hotelbesitzer interviewed hatte, wusste ich, dass bis zum See nur vereinzelt Schneefeder zu erwarten sind, aber eines davon sogar so, dass man hüfthoch einsinkt. Das hatte ich alles schon, das kenne ich bereits, also kein Problem. Bis zum See wollte ich auch auf jeden Fall kommen. Bevor es los ging habe ich aber noch gechecked, ob in dem Appartement anschließend eine Möglichkeit zum Schuhe trocknen sein wird. Es gibt einen Radiator und einen Föhn, also perfekt!

Es war eine ganz neue Erfahrung, so ganz allein da rauf zu gehen. Früher oder später fängt man wahrscheinlich schon an, Selbstgespräche zu führen, aber mir haben heute tatsächlich die zwei Zuhörerinnen gefehlt. Auch war niemand da, auf den man sich konzentrieren sollte, auf den man aufpassen sollte. Da fangen dann tatsächlich mal unterschiedlichste Gedanken an, im Gehirn zu entstehen. Mir war gar nicht bewusst, wie sehr sie mich ablenken. Aber auch wie viel lustiger so ein Spaziergang mit ihnen ist. Ich hatte ein richtig schlechtes Gewissen, dass ich Ryoko nicht mit hatte. Die hätte das heute genossen, denn ab dem See bis zum Pass über 1,5km lang, war alles ein einziges riesiges Schneefeld. Es war aber super zum Gehen und auch schon vorgetreten, ich war wohl nicht die Erste, die da rauf wollte. Aber ich war die Erste, die zu den Caches wollte, denn die letzten Einträge waren von Oktober 2016. Den beim Pass, weswegen ich den weiten Weg gemacht hatte, habe ich leider nicht ausgraben können, da war dann doch etwas zu viel Schnee darüber, dafür war ich dann ein bisschen größenwahnsinnig und bin zu einem,  der noch höher war rauf, den ich mir zwar offline gespeichert hatte, aber der nicht am Plan stand. Ich war aber ohne Pupsen so flott, dass er sich auch noch ausgegangen ist und schon allein wegen den coolen Felsen, die ihn umgeben, einen Besuch wert war. Ab Rückweg habe ich dann ein bisschen Schneefeldrutschen ausprobiert, macht aber noch mehr Schnee in den Schuhen, als ich eh schon hatte, also den Spaß wieder aufgegeben. Es wurde dann auch schon ungemütlich kalt und ein leichter Nieselregen fing an.

Unsere Schönwetterglücksphase ist vorerst mal vorbei, bis Dienstag ist zumindest hier Regen angesagt. Vielleicht suche ich mir das nächste Tal einfach nach den Sonnenstunden aus 😉

Tagesstatistik
zurückgelegte km: 11
überwundene Höhenmeter: 890 bergauf / 880 bergab
höchster Punkt: 2694m – Cache kurz vorm Piz dal Sasc
tiefster Punkt: 1790m – Maloja
Stunden unterwegs: 5

absolvierte Stages: 1
gefundene Geocaches: 2
davon T5: 0

Kosten:
davon Übernachtung:
Essen für Tiere:
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Fotos von heute
zur Unterkunftsbewertung
Maloja Club Houseo
Route auf Komoot

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Höhe statt Ferne

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2017 war für mich das Jahr der weiten Wanderung – in 100 Tagen ging ich von Graz nach Monaco.

Als ich damals im Piemont am Monte Rosa vorbeigewandert bin, wusste ich … irgendwann werde ich diesen Gebirgszug nicht nur aus der Ferne betrachten. Aus “irgendwann” wurde “sehr bald” …

… und so habe ich 2018 meine Prioritäten anders gelegt und mich unter dem Motto “Höhe statt Ferne” kürzer, dafür höher nach oben orientiert und auf einer zweitägigen Tour meine ersten 4.000er Gipfel bestiegen und auf der höchsten Berghütte Europas übernachtet.

In meinem Tagebuch kannst Du über dieses besondere Erlebnis nachlesen.

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